Hamburg – Nach Kapitän Martin Häner hat in Tobias Hauke ein weiterer Hockey-Olympiasieger Lust auf noch mehr Erfolge in der deutschen Nationalmannschaft.
«Tobi hat mir klar signalisiert, dass er bis zur Weltmeisterschaft 2018 in Indien weitermachen will. Er ist dabei, dies mit seinem Arbeitgeber zu klären», sagte Bundestrainer Stefan Kermas beim beginnenden Vier-Länder-Turnier in Hamburg, wo der Leistungsträger des Harvestehuder THC noch fehlt. «Tobi ist lange dabei und ganz klar einer meiner Führungsspieler.»
Hauke ist seit Jahresbeginn Teammanager beim Fußball-Bundesligisten Hamburger SV und hatte zuletzt eine Auszeit von der DHB-Auswahl genommen. «Aus purer Leidenschaft» will er nun aber beide Sportarten mindestens bis Ende kommenden Jahres unter einen Hut bringen.
«Der HSV kennt meine Gedanken, es gibt aber noch keine endgültige Entscheidung, da aktuell andere Thematiken im Vordergrund stehen», berichtete der 29 Jahre alte Welthockey-Spieler von 2013. Wegen der derzeitigen Bundesliga-Sommerpause muss sich der technisch versierte Abwehr- und Mittelfeldakteur noch etwas gedulden. «Ich bin dem HSV und seinen Verantwortlichen sehr dankbar für die Unterstützung und denke, wir werden auch hier gemeinsam eine Lösung finden.»
Der neue Bundestrainer, der wie so oft in einem nacholympischen Jahr einen Umbruch im Kader vollziehen muss, hält große Stücke auf den Hamburger. «Er ist unumstößlich ein ganz wichtiger Teil dieser Mannschaft», betonte Kermas. Wenn der HSV das erwartete Okay gibt, soll der frisch verheiratete Goldjunge von Peking 2008 und London 2012 sowie Bronze-Gewinner von Rio 2016 zur Europameisterschaft Ende August in Amstelveen in den Elitekreis zurückkehren. Fernziel ist dann die WM Ende November 2018 im indischen Bhubaneswar.
Gleiches gilt für Abwehrchef Häner, der je einmal Olympia-Gold (2012) und -Bronze (2016) geholt hat und ebenfalls nach neunmonatiger Pause zurückkehrt. Kermas hat den 28 Jahre alten Leistungsträger aus Berlin im verjüngten Kader gleich zum neuen Kapitän bestimmt. «Martin hat einen hohen Stellenwert im Team, ist erfahren und als Persönlichkeit dafür geeignet», begründete Kermas, warum er «ganz bewusst keinen Ja-Sager» zum Mannschaftsführer bestimmt hat. «Martin hat eine eigene Meinung, aber auch einen guten Blick auf die Mannschaft, auf die er als Führungsspieler Einfluss nehmen kann», erklärte der 38-Jährige.
(dpa)