München – Die große Party mit Fans wird es nicht – doch die Basketball-Bundesliga verspricht ihrem Meister zumindest eine «würdige und wertige Feier» unter Corona-Bedingungen.
Zum Ende des außergewöhnlichen Finalturniers in München steht Alba Berlin vor dem neunten Gewinn der deutschen Meisterschaft. Nach dem 88:65-Hinspielsieg gegen die MHP Riesen Ludwigsburg geht der Hauptstadtclub mit einem beruhigenden 23-Punkte-Vorsprung in das zweite Finale am heutigen Sonntag (15.00 Uhr/Sport1 und Magentasport). Die Ergebnisse beider Partien beim Finalturnier in München werden addiert.
Das Wichtigste im Überblick:
HISTORIE: Alba holte 1997 seinen ersten Meistertitel und 2008 den achten und bislang letzten. Die vergangenen zehn Jahre machten der FC Bayern München und Bamberg die Meisterschaft unter sich aus. Die deutschen Basketball-Meister seit 1997 im Überblick:
2019 | FC Bayern München |
2018 | FC Bayern München |
2017 | Brose Bamberg |
2016 | Brose Bamberg |
2015 | Brose Bamberg |
2014 | FC Bayern München |
2013 | Brose Baskets |
2012 | Brose Baskets |
2011 | Brose Baskets |
2010 | Brose Baskets |
2009 | EWE Baskets Oldenburg |
2008 | Alba Berlin |
2007 | Brose Baskets |
2006 | Rheinenergie Köln |
2005 | GHP Bamberg |
2004 | Opel Skyliners Frankfurt |
2003 | Alba Berlin |
2002 | Alba Berlin |
2001 | Alba Berlin |
2000 | Alba Berlin |
1999 | Alba Berlin |
1998 | Alba Berlin |
1997 | Alba Berlin |
HISTORIE II: Mit dem neunten Titel könnte Alba zu Brose Bamberg aufschließen. Seit Einführung der Bundesliga in der Saison 1966/67 hat nur Bayer Leverkusen mehr Meisterschaften gewonnen. Die Bundesliga-Meister im Überblick:
Titel | Team | Jahre |
14 | Bayer Giants Leverkusen | 1970-1972, 1976, 1979, 1985, 1986, 1990-1996 |
9 | Brose Bamberg | 2005, 2007, 2010-2013, 2015-2017 |
8 | Alba Berlin | 1997-2003, 2008 |
4 | Gießen 46ers | 1967, 1968, 1975, 1978 |
4 | BSC Saturn Köln | 1981, 1982, 1987, 1988 |
3 | FC Bayern München | 2014, 2018, 2019 |
3 | ASC 46 Göttingen | 1980, 1983, 1984 |
2 | USC Heidelberg | 1973, 1977 |
1 | VfL Osnabrück | 1969 |
1 | SSV Hagen | 1974 |
1 | Steiner Bayreuth | 1989 |
1 | Opel Skyliners Frankfurt | 2004 |
1 | Rheinenergie Köln | 2006 |
1 | EWE Baskets Oldenburg | 2009 |
Mehrere Teams haben in ihrer Historie den Namen geändert. In dieser Übersicht werden die Namen wie von der BBL angegeben verwendet.
MVP: Da die reguläre Hauptrunde nach gut der Hälfte der Partien wegen der Coronavirus-Krise abgebrochen wurde, vergibt die Liga die regulären Auszeichnungen wie beispielsweise für den wertvollsten Spieler der Saison dieses Jahr nicht. Eine individuelle Trophäe gibt es am Sonntag dennoch – für den wertvollsten Akteur des Finalturniers. Dieser wird von den zehn Kapitänen der teilnehmenden Teams gewählt.
Einer der Anwärter ist Ludwigsburgs Marcos Knight. Der US-Profi zeigte überragende Playoff-Leistungen, musste aber Final-Hinspiel mit einer Fußverletzung aussetzen. «Ich hoffe, dass Marcos am Sonntag spielen und sich diesen Award verdienen kann», sagte Ludwigsburgs Trainer John Patrick. Alba überzeugte beim Turnier mit geschlossener Teamleistung – Peyton Siva und Luke Sikma wären die heißesten MVP-Kandidaten.
GÄSTE: Auch für das Finale wird die BBL ihr strenges Hygiene- und Sicherheitskonzept nach eigenen Angaben nicht aufweichen. Was bedeutet, dass die Teams nur eine sehr begrenzte Anzahl an Plätzen auf der ansonsten weitgehend zuschauerleeren Tribüne zur Verfügung haben. Bei Alba sind es sechs – «das ist ein Problem», sagte Alba-Geschäftsführer Marco Baldi augenzwinkernd. Die Zahl derer, die das bevorstehende Ende der meisterlosen Zeit in der Halle verfolgen wollen, dürfte deutlich höher liegen.
FEIER: Auch wenn es nicht zum Titel reichen sollte, wäre es die beste Saison in der 60-jährigen Club-Geschichte der Ludwigsburger. Dies wollen die Riesen am Montagabend mit ihren Fans feiern – wegen der Coronakrise im Autokino Kornwestheim. 500 Autos sollen zugelassen werden. Beide Teams wollen noch am Sonntag aus dem Quarantäne- Hotel auschecken und zurückreisen.
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(dpa)