Augsburg (dpa) – Maskenmann Martin Hinteregger hat seinem neuen Trainer Manuel Baum zu einem perfekten Einstand beim FC Augsburg verholfen und die Probleme von Borussia Mönchengladbach verschärft.
Mit einem Kopfball war der seit seinem Nasenbeinbruch vor einem Monat mit einem Gesichtsschutz spielende Österreicher (75.) beim 1:0 (0:0) gegen seinen letztjährigen Verein der umjubelte Matchwinner. Drei Tage nach der Trennung von Dirk Schuster zeigten sich die Schwaben 28 653 Zuschauern beim ersten Spiel unter Baum damit enorm effizient. In der Tabelle zogen die Augsburger am Europa-League-Teilnehmer vorbei. Für den in der Kritik stehenden Borussen-Trainer André Schubert wird es nun noch ungemütlicher.
Bis-auf-Weiteres-Coach Baum gab viel Gas an der Seitenlinie, war immer in Bewegung und gab reichlich Kommandos. Auf dem Rasen lieferten sich die Kontrahenten lange ein abwartendes Spiel ohne Höhepunkte. Erst in der Schlussphase wurde es spannend.
Freunde von diszipliniert eingehaltenen taktischen Formationen kamen dagegen schon vorher auf ihre Kosten. Das Offensivspiel blieb dabei allerdings auf der Strecke, große Torchancen gab es eigentlich nur zwei. Die heimschwachen Augsburger, die nur eines der vorangegangenen neun Spiele zu Hause gewannen, waren in ihrer 4-4-2-Grundformation ebenso wie die auswärts zuletzt viermal besiegten Gladbacher auf Risikominimierung bedacht. Dankbar wurde auf den Rängen jede der seltenen Strafraumszenen beklatscht. Bis zum ersten Eckball mussten die Fans 55 Minuten warten.
Mit vier Änderungen hatte Baum, der dem früheren FC-Bayern-Profi Takashi Usami zu seinem Startelf-Debüt und dem Niederländer Jeffrey Gouweleeuw nach dessen Lungenkollaps nach zweieinhalb Monaten zum Comeback verhalf, einige Ideen umgesetzt. Das Tor ging aber auf das Konto eines auch unter Schuster dauerhaft eingesetzten Akteurs.
Vielleicht hätte Lars Stindl mehr Impulse bei seinen Gladbachern setzen können, doch der bislang in allen Liga-Spielen eingesetzte Kapitän fehlte krank. Tony Jantschke musste mit Leistenproblemen passen. Der nächste Ausfall kam bei den Gladbachern gleich nach der Pause hinzu. Nach einem Foul von Usami in der Nähe der Mittellinie auf, musste Weltmeister Christoph Kramer mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Platz. Der Mittelfeldakteur konnte nach der Grätsche nicht mehr auftreten (56.).
Wenig später hatte Mahmoud Dahoud die Borussen-Führung auf dem Fuß, doch nach Vorarbeit von Raffael ging sein Schuss knapp vorbei (65.). Gladbach wurde jetzt immer aktiver, aber das Tor erzielte Augsburg. Nach einem Eckball von Jonathan Schmid war Hinteregger gegen schlecht verteidigende Gladbacher mit dem Kopf zum ersten Bundesligator zur Stelle. In der Rückrunde der vergangenen Saison war er als Leihspieler noch Borusse.
(dpa)