Heynckes ehrgeizig: Siegesserie gegen Anderlecht fortsetzen

Brüssel – Neuntes Spiel, neunter Sieg? Ungeachtet des schon gesicherten Einzugs in das Achtelfinale der Champions League ist der Ehrgeiz von Jupp Heynckes ungebrochen.

Der 72-jährige Trainer will mit dem FC Bayern München am Abend (20.45 Uhr) beim RSC Anderlecht seine eindrucksvolle Erfolgsserie mit dem deutschen Fußball-Rekordmeister fortsetzen, auch wenn Platz eins in Gruppe B an den bislang souveränen Spitzenreiter Paris St. Germain vergeben scheint. «Ich bin so ehrgeizig, unsere Serie ausbauen zu wollen», sagte Heynckes im Constant Vanden Stock Stadion.

AUSGANGSLAGE: Drei Punkte Rückstand haben die Bayern auf Paris. Um doch noch als Gruppenerster in die erste K.o.-Runde einzuziehen, wäre wohl Schützenhilfe von Celtic Glasgow gegen PSG notwendig. Denn bei Punktgleichheit entscheidet der direkte Vergleich. Und der spricht nach dem deutlichen 0:3 in Paris klar gegen die Bayern. «Im Fußball ist immer alles möglich», sagte jedoch Bayern-Torwart Sven Ulreich. Das Ziel, Gruppenerster zu werden, gebe man nicht vorzeitig auf. Am letzten Spieltag kommt es in München zum Topspiel Bayern gegen Paris.

PERSONAL: Heynckes wird in Belgien einen größeren Umbau seiner Elf vornehmen. «Natürlich werde ich etwas ändern», sagte der Chefcoach. Drei Wechsel kündigte er an: Jérôme Boateng sei nach muskulären Problemen wieder einsatzfähig und werde im Abwehrzentrum zum Einsatz kommen. Auch Sebastian Rudy und Corentin Tolisso erteilte Heynckes ein Startelf-Mandat. Der angeschlagene Kingsley Coman musste dagegen am Dienstagabend das Abschlusstraining abbrechen. Der Franzose dürfte damit nicht wie vorgesehen auf dem linken Flügel auflaufen können.

RSC ANDERLECHT: 0:3, 0:3, 0:4, 0:5 – das bisherige Auftreten des 34-maligen belgischen Meisters in der Königsklasse war desaströs. Und darum sagte Jungstar Leander Dendoncker vor der Partie gegen die Bayern: «Unsere Ehre steht auf dem Spiel.» Beim 0:3 in München saß noch René Weiler, Ex-Coach des 1. FC Nürnberg, auf der RSC-Bank. Inzwischen ist Hein Vanhaezebrouck (53) der Trainer. Er hofft auf mehr Effizienz seines Teams, das noch die Chance auf Platz drei und den Einzug in die Europa League hat. «Wir werden alles probieren, um den letzten Strohhalm zu ergreifen», kündigte Vanhaezebrouck an.

SCHLÜSSELSPIELER: Keinen Gegenspieler fürchten sie bei Anderlecht so sehr wie Robert Lewandowski. Der Bayern-Torjäger ist in Topform. Am Wochenende traf er in der Bundesliga doppelt beim 3:0 gegen den FC Augsburg. Beim Hinspielerfolg der Bayern verwandelte der Pole einen Elfmeter. «Ich habe keinen speziellen Plan gegen Lewandowski», sagte RSC-Coach Vanhaezebrouck und mahnte: «Unsere Abwehr muss ihn immer im Auge haben.» Aber nur Lewandowski auszuschalten, genüge nicht. «Die Gefahr bei Bayern kommt von überall», weiß Anderlechts Trainer.


(dpa)

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