Addis Abeba – Die Ära Issa Hayatou ist bei der afrikanischen Fußball-Konföderation CAF nach 29 Jahren beendet. Der 70-jährige Kameruner unterlag bei der Präsidentschaftswahl auf dem CAF-Kongress in Addis Abeba seinem Herausforderer Ahmad Ahmad aus Madagaskar.
Hayatou, der Senior-Vizepräsident des Weltverbandes FIFA, hatte die CAF ungeachtet von Korruptionsvorwürfen seit 1988 geleitet. Ahmad führte bislang den Verband Madagaskars an und war bei seinem Wahlkampf entscheidend vom Multi-Millionär Phillip Chiyangwa aus Simbabwe unterstützt worden. «Das ist ein süßer Sieg und nach vielen Jahren das Ergebnis unserer Arbeit», sagte Ahmad, der die Wahl mit 34:20 Stimmen für sich entschied. Er kündigte an, sich zunächst einen Überblick verschaffen und dann erste Schritte einleiten zu wollen.
Zuvor hatte er Hayatou scharf attackiert: «Ich bin kein Präsident, der persönliche Interessen verfolgt. Der afrikanische Fußball darf nicht von Banditen verwaltet werden.» Er werde die finanzielle Situation beim Verband neu organisieren und versprach den Mitgliedsverbänden, dass sie zukünftig mehr an den FIFA-Geldern partizipieren. Seine Wahl bezeichnete Ahmad als «normalen Machtwechsel».
Nach seiner Wahl äußerte sich der neue CAF-Präsident auch zum Afrika Cup, der bislang alle zwei Jahre im Januar stattfindet. Das sorgte zuletzt für viel Kritik bei europäischen Clubs, die ihre Profis abstellen müssen. «Ich bin offen für einen Dialog und Diskussionen», sagte Ahmad. «Aber es gibt Sachen, die schon passieren.»
Neben der Wahl Ahmads wurde außerdem Sansibar einstimmig als 55. CAF-Mitglied aufgenommen. Sansibar ist ein halbautonomer Teilstaat von Tansania, erhält durch die Beförderung nun aber die besonderen Privilegien des Fußballs ähnlich wie Gibraltar oder die Färöer in der Europäischen Fußball-Union UEFA. Durch die Aufnahme Sansibars zählt der afrikanische Verband nun 55 Mitglieder und weist die gleiche Anzahl wie die UEFA auf.
(dpa)