Hannover – Wenn Hannovers Stürmer Martin Harnik am Sonntag gegen Stuttgart in der voll besetzten HDI-Arena aufläuft, trifft er nicht nur auf den Tabellenführer und Rivalen im Aufstiegskampf, sondern auch auf alte Freunde.
«Ich kenne die Mannschaft schon gut und habe sie intensiver verfolgt, als andere», sagt der ehemalige VfB-Spieler. «Weil es natürlich auch Freunde sind, man beobachtet das und interessiert sich natürlich auch ganz anders dafür.» In der gemeinsamen Whatsapp-Gruppe mit seinen Kumpels Daniel Ginczek, Florian Klein, Christian Gentner und anderen habe er sich aber vor der Partie am Sonntag (15.30 Uhr) noch nicht über das Spiel ausgetauscht.
Dabei gibt es genug zu diskutieren, denn an der Tabellenspitze bleibt es zum Saisonfinale spannend. Stuttgart liegt mit aktuell 66 Punkten nur drei Punkte vor Braunschweig und Hannover mit je 63 Zählern.
Das Spiel Braunschweig gegen Union Berlin am vergangenen Montag hat Harnik sich lieber nicht angeschaut. Braunschweig zog durch das 3:1 wegen der besseren Tordifferenz an Hannover vorbei auf Platz zwei der Tabelle. Immerhin ist den Roten der Relegationsplatz jetzt so gut wie sicher.
«Das ist über die ganze Saison hinweg ein Vierkampf gewesen, jetzt ist es theoretisch ein Vierkampf, aber eher ein Dreikampf und dass wir zu den drei gehören, ist denke ich eher positiv als negativ», bilanziert der Stürmer die neue Konstellation im Aufstiegsrennen.
Braunschweig hat mit Bielefeld und Karlsruhe laut Harnik zwei machbare Aufgaben und auch Stuttgart steht mit Würzburg kein unüberwindbarer Gegner bevor. «Es ist davon auszugehen, dass zum Ende der Saison drei Mannschaften mit 69 Punkten dastehen.» Das würde zwei 96-Siege voraussetzen, den ersten am Sonntag gegen den VfB. Zum Schluss geht es für die Niedersachsen nach Sandhausen.
Harnik überzeugt bei Hannover vor allem mit zwei Eigenschaften: seiner Laufstärke und seiner Torgefährlichkeit. Trotz seiner Leistung zeigt sich der 29-Jährige bodenständig. «Laufen konnte ich irgendwie schon immer. Das ist mehr Talent als Fleiß. Das kann ich schon seit meiner Jugend gut. Unter 30 Sprints komme ich selten aus einem Spiel raus.»
Relativ entspannt blickt er auch auf die Liste der Torjäger, wo er mit 17 Treffern gleich hinter Stuttgarts Stürmer Simon Terodde (23) liegt. Den muss die 96-Abwehr am Sonntag besonders gut im Auge behalten. Torschützenkönig zu werden, wäre für Harnik «die Kirsche auf der Sahne», aber kein entscheidender Preis. Sein Ziel ist der direkte Aufstieg und keine Relegation.
Harniks Rezept: «Wenn wir defensiv stabil bleiben und offensiv immer wieder zu unseren Chancen kommen, dann bin ich sehr guter Dinge, das wir hier gegen Stuttgart gewinnen können.» Beim Hinspiel in Stuttgart hat das mit dem 2:1-Sieg der Niedersachsen bereits ganz gut geklappt.
(dpa)