Hamburg – Uwe Schwenker hat sich festgelegt. «Irgendwie die Saison noch zu Ende spielen zu wollen, das macht doch keinen Sinn», sagte der Präsident der Handball-Bundesliga (HBL) der Deutschen Presse-Agentur.
«Ich bin immer offen, wenn Ideen kreativ und lösungsorientiert sind. Aber sie müssen umsetzbar sein. Und das lassen die Bedingungen während der Corona-Krise nicht zu», sagte Schwenker weiter. Folglich könne es nur einen Abbruch geben, über den die Vereine abstimmen.
Es gebe Bundesliga-Clubs, die dürften noch Wochen keine Halle betreten, sagte Schwenker und fragte: «Wie sollen die trainieren?» Ideen zu einem mehrtägigen Turnier wurden verworfen. «Das ist alles nicht praktikabel», meinte der Liga-Präsident.
Die Clubchefs wollen am Dienstag ihr weiteres Vorgehen abstimmen. Die Stimmung unter den Erst- und Zweitligisten tendiere zu Abbruch, versicherte Schwenker. «Die meisten haben die Saison abgehakt. Das Augenmerk liegt auf der nächsten Saison.» Die Crux sei jedoch: «Wir wissen nicht: Wann geht’s los?»
Die angestrebte Quotientenregel (gewonnene Punkte geteilt durch Anzahl der Spiele mal 100) bezeichnet der 61 Jahre alte Ex-Nationalspieler als ein «gerechtes Instrument» bei einer Abbruch-Wertung. «Das ist eine Regel, an der man sich in Zukunft orientieren kann. Bisher hatten wir so etwas nicht.» Schwenker rechnet mit Härten für den einen oder anderen. «Wir haben uns abgesichert und ein Gutachten von einem renommierten Sportrechtler erstellen lassen. Deshalb ist auch klar: Eine Annullierung der Saison kann es nicht geben.»
Geisterspiele sind für Schwenker in der nächsten Saison keine Option. «Wir sind auf Zuschauer und die Einnahmen angewiesen.» Als einen Orientierungspunkt, um mit Zuschauern planen zu können, nannte der Liga-Chef den 31. August. «Das wäre für die Clubs ein guter Anker. Damit könnten wir arbeiten.»
(dpa)