Leipzig – Bundesligist SC DHfK Leipzig will seinen wechselwilligen Trainer Christian Prokop nicht ohne Weiteres zur deutschen Handball-Nationalmannschaft ziehen lassen.
«Wir haben nie gesagt, dass es einen Freifahrtschein gibt. Es muss am Ende eine gute Lösung für alle sein», sagte DHfK-Geschäftsführer Karsten Günther der Deutschen Presse-Agentur. Prokop hat bei den Leipzigern noch einen Vertrag bis 2021, Günther rechnet nun mit harten Verhandlungen mit dem Deutschen Handballbund (DHB). Zudem bestätigte er, dass «es noch keinen Zeitplan gibt, weil wir noch keine Gespräche mit dem DHB geführt haben.»
In Leipzig ist man sich sicher, dass Prokop auf jeden Fall noch bis zum Sommer DHfK-Trainer bleibt. «Ich gehe felsenfest davon aus», sagte Günther. Zu der Verwirrung, dass Prokop der Mannschaft zuletzt eine Zusage zum Verbleib in Leipzig gegeben hat, wollte sich Günther nicht äußern, er meinte nur: «Christian hatte angekündigt, seine Entscheidung nach dem Spiel in Flensburg mitzuteilen.» Der aktuelle Nationalcoach Dagur Sigurdsson wird nach der WM im Januar aufhören.
Leipzig hatte zuletzt immer wieder betont, seinem Trainer grundsätzlich keine Steine in den Weg legen zu wollen. Doch nachdem Prokop nach der 23:31-Niederlage am Mittwochabend bei der SG Flensburg-Handewitt gesagt hatte, dass er Bundestrainer werden wolle, reagierte die Mannschaft enttäuscht. «Auf der Rückfahrt wurde nicht viel geredet», meinte Günther und betonte: «Wir sind sehr emotional mit Christian verbunden und müssen uns nun der Situation stellen. Dafür brauchen wir ein paar Tage.»
(dpa)