Hamburg – Zusammengerechnet siebenmal haben sie den DFB-Pokal gewonnen, 15 deutsche Meisterschaften haben sie gefeiert.
Doch wenn der Hamburger SV und der 1. FC Nürnberg am Dienstag (18.30 Uhr) um den Einzug in das Pokal-Viertelfinale kämpfen, ist es nicht mehr das Gipfeltreffen aus der Vergangenheit, sondern das Duell zweier Traditionsclubs, die ihre besten Jahre schon lange hinter sich haben. Der einstige Bundesliga-Dino aus der Hansestadt kämpft als Tabellenführer der 2. Bundesliga um die Rückkehr ins Oberhaus, die zur Fahrstuhlmannschaft gewordenen Franken stehen dort auf Rang 17 und wollen den erneuten Absturz in die Zweitklassigkeit vermeiden.
Das Achtelfinale ist für beide Teams eine gute Gelegenheit, sich Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben in der Liga zu holen. «Der DFB-Pokal ist Kult, da wollen wir uns reinbeißen. Dass wir im Achtelfinale stehen, ist schon gut, das Viertelfinale wäre ein Highlight», sagte HSV-Trainer Hannes Wolf. Nürnbergs Coach Michael Köllner sagte: «Wir wollen weiterkommen.» Dafür bräuchte sein Team allerdings einen guten Plan und müsse kompakt auftreten.
Eine gelungene Generalprobe feierte keiner der beiden Protagonisten. Die Hamburger verloren am Wochenende 0:2 bei Arminia Bielefeld, Nürnberg holte beim 1:1 gegen Werder Bremen zumindest den zwölften Punkt in der laufenden Saison.
«Ich erwarte, dass alle Vollgas geben», forderte Wolf, dem allerdings Verletzungen zu schaffen machen. Die Kreativ- und Offensivkräfte Kapitän Aaron Hunt (Muskelfaserriss) und Hee-chan Hwang (Einriss im Hüftbeuger) fehlen ohnehin, bei Torjäger Pierre-Michel Lasogga (Wade) und Gideon Jung (Adduktorenverletzung) sieht es nicht gut aus. Dafür ist nach Rückenproblemen Stürmer Fiete Arp wieder fit. Wolf: «So oder so: Wie werden ein Team auf dem Platz haben, das gewinnen kann.»
Nürnberg muss nach Linksverteidiger Tim Leibold auch auf Innenverteidiger Georg Margreitter verzichten. Margreitter habe Muskelprobleme und werde daher ausfallen, sagte Köllner. Bei Torwart Christian Mathenia rechnet der Nürnberger Trainer mit einem Einsatz, beim früheren Hamburger standen letzte Tests noch aus.
Ihre bis dato letzten großen nationalen Erfolge feierten die beiden Teams übrigens im DFB-Pokal. Nürnberg holte 2007 durch ein 3:2 nach Verlängerung über den VfB Stuttgart den Pott. Der letzte Triumph des HSV liegt sogar noch 20 Jahre länger zurück: 1987 wurden die Stuttgarter Kickers 3:1 geschlagen.
(dpa)