Köln – Kai Häfner hat geahnt, dass dieser Moment kommen könnte. Obwohl Handball-Bundestrainer Christian Prokop den Europameister von 2016 ursprünglich nicht in seinen WM-Kader berufen hatte, hat Häfner sich fit gehalten.
«Ich habe viel Athletiktraining gemacht, habe versucht, in die Halle zu kommen», erzählte der 29 Jahre alte Rückraumspieler der TSV Hannover-Burgdorf. Die Spiele der deutschen Mannschaft verfolgte er währenddessen mit einer Mischung aus Enttäuschung und Wehmut vor dem Fernseher. Aber diese Zeit ist jetzt vorbei. Häfner soll nun entscheidend dazu beitragen, dass im Topspiel gegen Kroatien am Montag (20.30 Uhr/ZDF) der nächste Sieg gelingt.
Wie wichtig er für die deutsche Mannschaft sein kann, zeigte er in Ansätzen bereits beim 24:19 in Köln gegen Island zum Start in die Hauptrunde. Er bewegte sich phasenweise clever, im ersten Durchgang lieferte er zudem Patrick Groetzki mit einem feinen Pass die Vorlage für dessen einziges Tor. Auch dem Binnenklima tut er gut. «Kai bringt sehr viel positive Energie in die Mannschaft», sagte Prokop. Am Samstagmorgen hatte er Häfner in seinen WM-Kader berufen und den jungen Franz Semper dafür aussortiert. «Ich freue mich riesig, dass ich jetzt hier bin und das nicht nur vorm Fernseher verfolge, sondern live dabei bin», erzählte Häfner.
(dpa)