Darmstadt – Zwei Tore hat Cedric Teuchert gerade in seinen ersten zwei Länderspielen für die deutsche U21-Auswahl erzielt. Beim spektakulären 4:3 (1:1) des 1. FC Nürnberg gegen den SV Darmstadt 98 ließ der 20 Jahre alte Angreifer zwei weitere Treffer folgen und war damit der Matchwinner.
Ansprüche auf einen fixen Startplatz im FCN-Team meldete er dennoch nur verhalten an: «Das entscheidet der Trainer. Ich kann mich nur präsentieren. Aber man sieht, dass ich in Form bin und Tore mache.»
Michael Köllner hatte neben Teuchert in Lukas Mühl, Eduard Löwen und Patrick Kammerbauer noch drei weitere 20-Jährige in die Nürnberger Startformation gestellt. Für diesen Mut gegen den wesentlich erfahreneren Gegner wurde der «Club»-Coach mit Platz drei belohnt.
In der ersten Spielhälfte habe seine Mannschaft dem Druck standgehalten und sich mit dem Ausgleich durch Teuchert belohnt, sagte Köllner. Nach der Pause sei die Einwechslung von Tim Leibold (immerhin schon 23) dann der «Dosenöffner» gewesen. So habe man mehr Druck über die Flügel erzeugt. «Wir hatten ein erstklassiges Umschalt- und Konterspiel», schwärmte Köllner. Rundum zufrieden war er trotz des starken Auftritts nicht: «Den einzigen Vorwurf, den wir uns machen können, ist, dass wir das Spiel nicht früher zugemacht haben.»
Nach dem vierten sieglosen Spiel war Darmstadts Trainer Torsten Frings ernüchtert. «Wir schießen schon ständig drei Tore oder mehr, und das reicht dann trotzdem nicht», klagte der Ex-Nationalspieler.
Vor 17 100 Zuschauern trafen neben Teuchert (23./58. Minute) auch Torjäger Mikael Ishak (51.) und Tim Leibold (74.) für die Gäste. Darmstadt ging durch Yannick Stark früh in Führung (6.) und konnte durch Felix Platte (72.) und Eduard Löwen (87./Eigentor) jeweils verkürzen.
Der sechste Sieg im zehnten Saisonspiel offenbarte, dass Köllners Boygroup schnell zu reifen scheint. Von den letzten fünf Spielen hat sie vier gewonnen, die Konstanz beim Punkten nimmt zu. «Insgesamt sind wir momentan gut unterwegs. Und so ein Sieg gibt natürlich Selbstvertrauen», sagte der immer wertvoller werdende Angreifer Ishak (7 Saisontore). «In dieser Liga ist alles sehr eng», kommentierte Youngster Löwen: «Deshalb gilt es, weiter hart zu arbeiten.»
Eine besondere Partie war es für den Nürnberger Kapitän Hanno Behrens. Drei Jahre hatte er am Böllenfalltor gespielt und war mit den «Lilien» zweimal aufgestiegen. Neben dem Sieg hätte er fast ein eigenes Tor bejubeln können. Ein Schuss des 27-Jährigen landete am Pfosten. «Das wollte ich nicht, das ging nicht», scherzte Behrens nach der Partie über den knapp verpassten Treffer. Der erfahrene Kapitän verließ seine alte Wirkungsstätte strahlend: «Mit unserer jungen Mannschaft können wir auf das Ergebnis sehr stolz sein.»
(dpa)