«Große Leere»: Deutsche Volleyballer verarbeiten EM-Aus

Apeldoorn – Die Enttäuschung bei Deutschlands Volleyballern war im ersten Moment groß. Nach dem Gewinn von EM-Silber vor zwei Jahren verpassten Diagonalangreifer Georg Grozer und seine Teamkollegen diesmal den Einzug ins Halbfinale.

Über die eigene Leistung beim 0:3 (19:25, 21:25, 18:25) im Viertelfinale gegen Weltmeister Polen mussten sich die Deutschen jedoch nicht wirklich ärgern. «Wir haben schon unsere Grenzen aufgezeigt bekommen, was im Grunde genommen keine Schande ist, so wie Polen im Moment spielt», sagte Kapitän Lukas Kampa nach dem Schlagabtausch im niederländischen Apeldoorn. «Wir haben verdient verloren, und da ist im Moment eine große Leere.»

Nach einer sehr durchwachsenen Vorrunde waren die Deutschen für die K.o-Phase rechtzeitig auf Touren gekommen. Mit dem Erreichen des Viertelfinales haben sie sich zudem automatisch für die Endrunde 2021 qualifiziert. Der beherzte Auftritt gegen Polen macht darüber hinaus Mut für die Olympia-Qualifikation im Januar in Berlin.

Mehr Duelle auf Topniveau seien für die Entwicklung seiner jüngeren Spieler wichtig, meinte Nationaltrainer Andrea Giani. «Es macht schon einen Unterschied, wenn ein Spieler viele solcher Matches absolviert, weil wir solche Spiele das letzte Mal vor zwei Jahren gespielt haben», sagte der Italiener unter Verweis auf die Sensations-EM vor zwei Jahren, «und danach haben die Jungs im letzten Jahr nicht mehr auf hohem Level gespielt.»

Die Wege der Nationalspieler trennen sich nun wieder, sie kehren zu ihren Vereinen zurück. Ende dieses Jahres ruft Giani seine Mannschaft dann für die Vorbereitung auf die Olympia-Qualifikation für Tokio wieder zusammen. Die Reise dieses Teams soll 2020 nach Japan führen.


(dpa)

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