Berlin – DFB-Präsident Reinhard Grindel hat die Vorwürfe von Theo Zwanziger in der Debatte um den Grundlagenvertrag scharf zurückgewiesen.
«Ich bin sehr verärgert, dass der frühere DFB-Präsident ein Verfahren rund um den Grundlagenvertrag kritisiert, das er selber erfunden hat», sagte Grindel am Freitag in Berlin. «Erfunden ist auch die Zahl von 30 Millionen, die angeblich dem DFB verloren gegangen sind.»
Der frühere DFB-Chef Zwanziger hatte dem Deutschen Fußball-Bund vorgeworfen, Amateure und kleine Vereine durch Zusatzvereinbarungen mit der Deutschen Fußball Liga jedes Jahr um mehrere Millionen Euro zu bringen. «Faktisch verzichtet der DFB jährlich auf rund 30 Millionen Euro für einen gemeinnützigen Verband», sagte Zwanziger am Donnerstag.
Ein Grundlagenvertrag regelt seit 2004 die finanziellen Beziehungen zwischen dem DFB und der DFL als Dachorganisation der 36 Proficlubs. Zuletzt wurde bekannt, dass es seit 2009, also in der Amtszeit Zwanzigers, Zusatzvereinbarungen zu diesem Vertrag gibt. Seit 2013 werden die Zahlungen gedeckelt, so dass der Verband nicht von den steigenden Medieneinnahmen der Liga profitiert.
Dieses Vorgehen verteidigte Grindel. «Es ist so, dass wir vom Grundlagenvertrag und auch der Zusatzvereinbarung sehr profitieren, weil wir dadurch die Möglichkeit haben, mit unseren Nationalspielern zu werben», sagte er. «Mit diesen Werbeeinnahmen bezahlen wir den gesamten gemeinnützigen Bereich, also die Unterstützungsmaßnahmen, die dem Amateurvereinen zu Gute kommen.»
(dpa)