Götze gibt Antwort auf Kritik – «Richtig gutes Spiel»

Dortmund – Die atmosphärischen Störungen zwischen Peter Stöger und Weltmeister Mario Götze bei Borussia Dortmund scheinen beigelegt. Das hart erkämpfte 1:0 (1:0) über Hannover stimmte den Coach des Fußball-Bundesligisten milde.

Anders als noch drei Tage zuvor beim Europa-League-Aus in Salzburg, wo er den zur Halbzeit ausgewechselten Mittelfeldspieler mit deutlichen Worten öffentlich kritisiert hatte, schloss Stöger ihn diesmal ausdrücklich in das Lob ein: «Heute waren wir sehr zufrieden mit dem, was wir gesehen haben. Mario hat – wie viele andere – ein richtig gutes Spiel gemacht.»

Kaum jemand hatte nach der Schelte für Götze damit gerechnet, dass er wieder in der Startelf steht. Vor der Partie gab es Schlagzeilen, wonach dem 25-Jährigen aufgrund der schwachen Leistung in Salzburg ein Platz auf der Tribüne droht. «Ich habe diese Spekulationen gelesen. Das sind schon lustige Auswüchse in diesem Geschäft», kommentierte Stöger und fügte hinzu: «Aber da kennt man mich relativ schlecht. Wenn jemand kein ordentliches Spiel macht, wird er von uns nicht auf die Tribüne verbannt.» Ob der Coach ohne die Ausfälle von Marco Reus, Shinji Kagawa und Andrej Jarmolenko ähnlich generös reagiert hätte, sei dahingestellt.

Die Kritik von Stöger zeigte Wirkung. Götze ließ eine ganz andere Körpersprache als beim 0:0 in Salzburg erkennen. Daran hatte möglicherweise auch Joachim Löw einen Anteil. Der Bundestrainer hatte den Verzicht auf den Siegschützen des WM-Finales von 2014 gegen Argentinien für die Tests am Freitag in Düsseldorf gegen Spanien und vier Tage später in Berlin gegen Rekordweltmeister Brasilien mit dessen fehlender Form begründet.

«Ich wünsche mir von ihm, dass er aus seiner Position wieder mehr in die Spitze geht», forderte Löw bei Eurosport. Und tatsächlich interpretierte Götze seine Rolle im Spiel gegen Hannover erkennbar offensiver als zuletzt. Abgeschrieben hat Löw den Edeltechniker für die WM in Russland noch nicht: «Er hat ein unglaubliches Potenzial und ist ein Spieler, dem ich eigentlich auch vertraue. Wir müssen ihm helfen, dass er daran arbeitet und die nächsten zwei Monate nutzt.»

Götze wollte auf die Diskussionen der vergangenen Tage nicht eingehen. Wortlos passierte er am Sonntag die vielen Kameras und Mikrofone.


(dpa)

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