Bangkok – Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Hakim Al-Araibi wehrt sich gegen die drohende Auslieferung aus Thailand in sein Heimatland Bahrain.
Bei einer Anhörung vor einem Gericht in Bangkok bat der 25-Jährige: «Schickt mich nicht zurück!» Er fürchte, bei einer Abschiebung nach Bahrain dort zu Tode gefoltert zu werden. Die Vorwürfe gegen ihn seien rein politisch motiviert.
Al-Araibi lebt eigentlich in Australien, wo er als politischer Flüchtling anerkannt ist und als Halb-Profi für einen Verein aus Melbourne spielt. Auf Bitten seines arabischen Heimatlands wurde er Ende November in Bangkok festgenommen. Dort wollte er zusammen mit seine Frau Urlaub machen. Die Entscheidung über sein Schicksal wird möglicherweise noch länger auf sich warten lassen. Das Gericht setzte für den 22. April eine neue Anhörung an.
Der Fall bekommt inzwischen auch international Aufmerksamkeit. Der Fußball-Weltverband FIFA und das Internationale Olympische Komitee fordern Al-Araibis Freilassung.
Al-Araibi war 2014 in Bahrain, einem autoritär regierten Königreich im Persischen Golf, in Abwesenheit zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Er soll sich 2011 während der arabischen Aufstände an Ausschreitungen beteiligt haben. Damals ging in Bahrain vor allem die Bevölkerungsmehrheit der Schiiten gegen die sunnitische Führung des Landes auf die Straße. Auch Al-Araibi ist Schiit.
Der Fußballer weist alle Vorwürfe zurück. Während der angeblichen Tatzeit stand er nach eigenen Angaben für Bahrains Nationalmannschaft bei einem Länderspiel gegen Katar auf dem Fußballplatz. Zuletzt spielte er für den Verein Pascoe Vale aus Melbourne in der Ersten Liga des Bundesstaats Victoria.
(dpa)