Pau – Ricarda Funk hat bei der Kanuslalom-Weltmeisterschaft im französischen Pau die Bronzemedaille gewonnen, Sideris Tasiadis seine erste WM-Plakette verpasst.
Nach der Silbermedaille 2015 landete die Weltcup-Gesamtsiegerin im Kajak-Einer auf Rang drei. Mehr war trotz eines fehlerfreien Laufes nicht drin. «Ich habe ihren Lauf gesehen, es war einfach nur verdient, ein richtiger Weltmeisterlauf. Ich wusste schon, um das zu schaffen, braucht man erstmal gutes Wasser und alles muss perfekt sein», sagte Funk über den perfekten Lauf der siegreichen Australierin Jessica Fox. Diese hatte im Ziel 5,48 Sekunden Vorsprung.
Die Devise Alles oder Nichts war für die 25-jährige Sportsoldatin aus Bad Breisig am Rhein keine Option. «Volles Risiko bringt halt auch nichts, das hat man ja bei Conny (Corinna Kuhnle/Österreich) gesehen, sie hat einen 50er kassiert. Ich wusste, dass ich meine Linie runterfahren muss, egal, was die anderen zeigen. Ich finde, es hat sich gelohnt. Ich habe Bronze gewonnen und bin megahappy», meinte Funk.
Zweite wurde die Slowakin Jana Dukatova. Die 24-jährige Hallenserin Lisa Fritsche schaffte den 280 Meter langen Kurs zwar auch fehlerfrei, ließ aber einige Zeit liegen. Am Ende kam sie mit 11,77 Sekunden Rückstand auf die Siegerin auf Rang sechs.
Der große Pechvogel war Sideris Tasiadis. Der 27-Jährige aus Augsburg verpasste trotz Bestzeit im Halbfinale seine erste WM-Medaille. Im Endlauf lag er klar auf Medaillenkurs, kam dann aber so unglücklich in eine Walze, dass er enorm viel Zeit verlor. Obwohl der Weltcup-Gesamtsieger ohne Stangenberührung blieb, kam er mit 5,22 Sekunden Rückstand auf den Sieger nur auf Platz sechs. «Am Tor 19 habe ich zu viel nach links gestellt, da war ich zu sehr in der Walze drin. Und da habe ich komplett den Schwung zum nächsten Abriss verloren», sagte der Weltcupgesamtsieger.
Den Sieg sicherte sich Benjamin Savsek aus Slowenien. Zweiter wurde der Slowake Alexander Slafkovsky vor seinem routinierten Landsmann Michal Martikan. Franz Anton, 2015 Weltmeister im Canadier-Zweier mit seinem Leipziger Kollegen Jan Benzien, leistete sich im anspruchsvollen Wildwasserkanal am Rande der Pyrenäen eine Stangenberührung und kam auf Platz neun. Vereinskollege Nico Bettge scheiterte im Halbfinale als 17. aufgrund der Endzeit. Sein Lauf war fehlerfrei, zum Finaleinzug fehlten am Ende aber zweieinhalb Sekunden.
(dpa)