Friedrichshafener Vollyballer wollen 15. Pokaltriumph

Mannheim – Das Gefühl des Verlierens kennen die Unbesiegbaren des VfB Friedrichshafen gar nicht mehr. Wettbewerbsübergreifend hat die Mannschaft des früheren deutschen Volleyball-Bundestrainers Vital Heynen die vergangenen 30 Partien gewonnen.

Und an eine Niederlage ausgerechnet beim ersten Titelhöhepunkt im Pokalfinale am Sonntag (13.45 Uhr) gegen den baden-württembergischen Nachbarn Volleyball Bisons Bühl denkt der deutsche Rekordmeister gar nicht erst. «Wir brauchen jetzt Nummer 31», forderte Heynen den nächsten Sieg seiner Friedrichshafener.

Der Belgier übernahm den VfB im Sommer 2016 als Nachfolger von Trainerlegende Stelian Moculescu. In seiner ersten Saison führte Heynen den Verein zum Pokalsieg, musste sich jedoch im Endspiel um die Meisterschaft dem Dauerrivalen Berlin Volleys geschlagen geben.

Dass der 48-Jährige mit dem Team vom Bodensee nun eine makellose Bilanz vorweisen kann, erstaunt nur bedingt. Denn Heynens ehernes Prinzip der Fehlervermeidung und sein bisweilen unkonventioneller Trainingsstil greifen erst so richtig nach einer Anlaufphase.

Da kann man schon mal das Verlieren verlernen. Auf die Frage, wann er das letzte Mal eine Partie abgegeben habe, antwortete Mittelblocker Philipp Collin: «Ich glaube in Frankreich im April.» Da schmetterte der Nationalspieler noch für Tours VB. «Das ist eine tolle Serie, aber das kann auch gefährlich sein, wenn du dann mal ein großes Spiel verlierst», mahnte Collin. Gegen die Bühler um den japanischen Diagonalangreifer Masahiro Yanagida soll das nicht passieren.

Der VfB Friedrichshafen konnte 2008 sogar ungeschlagen Meister werden. Damals kassierte der Verein aber im zwölften Saisonspiel in der Champions League gegen Kasan die erste Niederlage. Diesmal marschierte der 13-malige Meister und 14-malige Pokalsieger sogar ohne Niederlage in die Runde der besten zwölf Mannschaften.

An einen Einbruch glaubt Außenangreifer David Sossenheimer auch wegen des ehrgeizigen Heynen nicht. «Der tritt uns in den Hintern, wenn wir etwas schleifen lassen. Und das ist auch gut so», versicherte der Nationalspieler, den zuletzt Hüftprobleme plagten. Nach dem Erfolg im Supercup im Oktober soll nun der erste große Titel der Saison her. «Wir spielen bisher eine erfolgreiche, aber auch sehr lange Saison, und das Pokalfinale ist ein Spiel, in dem wir endlich den ersten Titel im neuen Jahr gewinnen können», sagte Sossenheimer.

«Wir haben Respekt vor dem Gegner, müssen uns aber nicht verrückt machen. Wenn wir unsere Bestform finden, bin ich fest davon überzeugt, dass wir ein Stückchen besser als Bühl sind und gewinnen werden», meinte der 22-Jährige weiter.

Die Familie Sossenheimer kann sich am Sonntag im besten Fall sogar über zwei Pokalsiege freuen. Denn Davids Vater Christian ist Co-Trainer beim Frauen-Bundesligisten VC Wiesbaden, der im Finale (16.30 Uhr/live Sport1) gegen den Dresdner SC den ersten Vereinstitel gewinnen will.


(dpa)

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