Mannheim – Die Volleyballer des VfB Friedrichshafen und die Frauen von Allianz MTV Stuttgart sind die neuen DVV-Pokalsieger.
Die Stuttgarterinnen gewannen in Mannheim das hochklassige Finale gegen den SSC Palmberg Schwerin mit 3:2 (22:25, 21:25, 25:23, 25:15, 15:12) und feierten den dritten Cup-Gewinn der Clubgeschichte. Rekordpokalsieger Friedrichshafen setzte sich am Festtag des deutschen Volleyballs mit 3:1 (33:31, 25:21, 25:27, 30:28) gegen den Titelverteidiger und Meister Berlin Volleys durch und triumphierte vor 10 143 Zuschauern in der SAP-Arena bereits zum 14. Mal.
Unter seinem neuen Coach, dem früheren Bundestrainer Vital Heynen, holte das Team vom Bodensee nach dem Supercup-Erfolg gegen Meister Berlin den zweiten Titel in dieser Saison. Der über lange Zeit gleichwertige Gegner aus der deutschen Hauptstadt verpasste dagegen seinen fünften Pokalsieg und verlor nach den Niederlagen in der Liga und im Supercup zum dritten Mal in dieser Saison gegen den VfB. Bester Punktesammler war Friedrichshafens Michal Finger (26).
«Das ist unglaublich», sagte Heynen. Für eine so junge Mannschaft sei das «sehr beeindruckend.» VfB-Libero Markus Steuerwald meinte: «Wir sind super happy. Ich bin erleichtert, wir spielen bisher eine super Saison.»
In den ersten beiden Sätzen lieferten sich die beiden Teams ein jederzeit ausgeglichenes Duell. Erst im dritten Durchgang gelang es dem Berliner Team um den «Volleyballer des Jahres» Robert Kromm, die Partie zu dominieren, weil sich der VfB Unkonzentriertheiten und Fehler leistete. Dann aber setzte sich in Mannheim das etwas konstantere Team durch. «Wir müssen jetzt wieder diesen Killerinstinkt entwickeln und in der Meisterschaft zurückschlagen», forderte Kromm vom Berliner Team.
Die Stuttgarterinnen drehten die Begegnung mit Schwerin nach einem 0:2-Satzrückstand noch zum knappen Sieg, der erst im Tiebreak gelang. Damit ist das Team von Trainer Guillermo Naranjo Hernández Nachfolger von Vorjahressieger Dresdner SC, gegen den Stuttgart 2016 verloren hatte. Geschäftsführer Aurel Irion fand es «unglaublich», nach der Schweriner 2:0-Führung noch einmal ins Spiel zu finden. «Ich hab ja schon viel im Sport erlebt, aber so etwas noch nicht.»
Schwerin dominierte die Partie zunächst klar. Im dritten Satz verloren die Norddeutschen jedoch den Faden und verpassten gegen den nun lange klar überlegenen MTV um die starke Außenangreiferin Michaela Mlejnková den sechsten Cupsieg der Vereinsgeschichte. Die zweite Außenangreiferin Renata Sandor verwandelte im Tiebreak den dritten Matchball zum Sieg für die Schwäbinnen. Beste Punktesammlerin der Partie war aber die Schwerinerin Louisa Lippmann mit 23 Zählern.
«Ich bin natürlich enttäuscht. Wir liegen 2:0 in Führung und haben vielleicht die Chance, das 3:0 zu machen», sagte SSC-Trainer Felix Koslowski, der auch Frauen-Bundestrainer ist. Als Stuttgart dann zurückkam, habe sein Team keinen Spielrhythmus gefunden.
Die in der Mitte der Begegnung verbesserte Annahme sei der Schlüssel zum Sieg gewesen, sagte MTV-Mittelblockerin Jennifer Pettke. «Das Glück lag dieses Mal auf unserer Seite», sagte sie mit Blick auf das Finale 2016, als der MTV den Tiebreak gegen Dresden verlor.
(dpa)