Freiwasser-Bundestrainer Lurz hofft auf Signale der Politik

Würzburg – Die erneute Verlegung der Schwimm-EM hat Freiwasser-Bundestrainer Stefan Lurz nicht überrascht.

«Mit der Verlegung der EM haben wir mehr oder weniger gerechnet. Aber mit der EM haben wir uns ohnehin nicht groß beschäftigen können, da wir ganz andere Sorgen haben», sagte Lurz. Die ursprünglich für den Mai geplante und dann für den August angedachte EM in Budapest soll nun erst im kommenden Jahr stattfinden.

«Die Trainingssituation unserer Schwimmer ist problematisch. Dazu kommen finanzielle Schwierigkeiten, die unser Verein durch die Schwimmbadschließung meistern muss», sagte der 43 Jahre alte Bundestrainer. Durch die Coronavirus-Pandemie musste der SV Würzburg 05 sein Schwimmbad schließen. Wasser-Training ist für die Sportler um die WM-Dritte Leonie Beck am Bundesstützpunkt in Unterfranken im Gegensatz zu anderen Bundesstützpunkten aktuell nicht möglich.

«Den April konnte man noch improvisieren. Aber nach vier, fünf Wochen muss irgendwann das Wassertraining wieder her. Ich hoffe, dass es in dieser Woche Signale von politischer Seite gibt. Wir hoffen, dass der Sport oder zumindest der Leistungssport in dieser Woche auf der Agenda stehen», sagte Lurz. «Wir haben schon mehrere Vorstöße unternommen, aber bislang keine Antwort von den Behörden erhalten.»

Weltmeister Florian Wellbrock kann etwa in Magdeburg trainieren, am nächst gelegenen Stützpunkt in Heidelberg trainieren andere Topschwimmer. «Ich hoffe, dass ich auch unsere Sportler bald wieder richtig ins Training bekomme. Lauftraining, Krafttraining oder Gymnastik können sie machen, aber das Schwimmen fehlt. Ich wäre froh, wenn es zumindest für die Bundeskader-Athleten bald wieder möglich wäre», sagte Lurz.

Ein Öffnung der Bäder ist in Bayern noch nicht absehbar, was für den Verein schwierig ist. «Den Mai können wir noch aus Rücklagen stemmen. Wie es dann weitergeht, müssen wir schauen», sagte Lurz.


(dpa)

(dpa)