Paris – Der Weltmeister ist zum ersten Mal auch Europameister: In einem dramatischen Finale haben sich Frankreichs Handball-Frauen mit einem 24:21 (13:12) gegen Olympiasieger Russland den EM-Titel gesichert.
Vor 14.500 Fans in der ausverkauften Arena Bercy gelang den EM-Gastgeberinnen am Sonntag die Revanche für das mit 19:22 verlorene Olympia-Finale von Rio. Frankreich hatte nach dreimal Bronze (2002, 2006 und 2018) erstmals ein EM-Endspiel erreicht. Die Russinnen, immerhin vierfacher Weltmeister, müssen weiter auf ihren ersten EM-Titel warten.
In einer wahren Abwehrschlacht konnte sich keine Mannschaft vor der Pause auf mehr als zwei Tore absetzen. Beim 16:13 (36.) für Frankreich sah Ex-Welthandballerin Allison Pineau die Rote Karte, weil sie mit einem Siebenmeterwurf die russische Torfrau am Kopf getroffen hatte. Doch Russland konnte von dieser Schwächung der Gastgeberinnen nicht profitieren.
Zuvor hatte der WM-Dritte Niederlande seine Medaillensammlung vergrößert. Durch das 24:20 (15:8) im Spiel um Platz drei gegen Rumänien sicherte sich die Mannschaft von Trainerin Helle Thomsen EM-Bronze. Es war das vierte Edelmetall in den vergangenen vier Jahren nach den Silbermedaillen bei der WM 2015 und der EM 2016 sowie Bronze bei der WM in Deutschland im Vorjahr.
Überragende Spielerin beim Sieger war Torfrau Tess Wester, die bis zur vergangenen Saison für den Bundesligisten SG BBM Bietigheim spielte und insgesamt 14 Würfe abwehrte. Beste Werferinnen waren Estevana Polman mit sieben Toren für die Niederlande und Valentina Elisei mit sechs Treffern für Rumänien. Die deutsche Mannschaft hatte das Turnier auf Rang zehn beendet.
(dpa)