Finaltag der Amateure von Fan-Krawallen überschattet

Berlin – Der Finaltag der Amateure mit den Endspielen im Landespokal ist in einigen Stadien von teilweise heftigen Fan-Ausschreitungen überschattet worden.

Die Partien Energie Cottbus gegen Babelsberg 03, Elversberg gegen Saarbrücken und Alemannia Aachen gegen Viktoria Köln mussten unterbrochen werden.

Der frühere Bundesligist Cottbus bezwang den Ligakonkurrenten SV Babelsberg 1:0 (0:0). Den entscheidenden Treffer erzielte Kevin Weidlich in der 85. Minute. Die Partie war zu Beginn der zweiten Halbzeit zeitweise wegen des Zündens von Pyrotechnik im Babelsberger Fan-Block unterbrochen, nach dem Schlusspfiff flogen Rauchbomben und Böller in Richtung der Cottbuser Fans. Die Siegerehrung konnte nicht auf dem Spielfeld stattfinden und soll am kommenden Sonntag in Cottbus nachgeholt werden.

«Ich bin immer noch sprachlos. Im Vorfeld hatte ich mich mit allem zu beschäftigen, nur nicht mit Fußball. Ich hatte die ganze Zeit die Angst, dass wieder was passiert. Dass die Siegerehrung nicht stattfinden konnte, enttäuscht natürlich», sagte Brandenburgs Fußballverbandspräsident Siegfried Kirschen und führte weiter aus: «Der Fußball wurde missbraucht. Ihr seid die Betroffenen, die Leidtragenden. Ich frage mich, wie lange wir uns das noch gefallen lassen müssen. Das müssen die verantworten, die in unserem Staat die entsprechenden Rechte besitzen, sie aber leider nicht anwenden.»

Im April 2017 war es im Duell beider Teams zu heftigen Fan-Ausschreitungen gekommen, im Energie-Block waren unter anderem Naziparolen gebrüllt worden.

Sogar für eine Viertelstunde unterbrochen werden musste die Partie zwischen SV Elversberg und dem 1. FC Saarbrücken im Saarland-Pokal. In einem dramatischen Finale setzte sich der Südwest-Regionalligist Elversberg mit 1:0 (0:0) durch. Im Mittelrhein-Duell zwischen Aachen und Viktoria Köln versuchten einige Fans, den Platz zu stürmen, am Ende setzte sich Köln mit 2:0 (0:0, 0:0) nach Verlängerung durch.

Für ein sportliches Ausrufezeichen sorgte unter anderem der Sechstligist SV Linx, der sich durch ein 2:1 (0:0) beim Oberligisten FC 08 Villingen die Teilnahme an der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals und 115 000 Euro Prämie sicherte. Auch die Zweitliga-Aufsteiger 1. FC Magdeburg und SC Paderborn sowie der künftige Oberligist Chemie Leipzig wurden als Landespokalsieger gefeiert. Drittliga-Meister Magdeburg setzte sich mit 1:0 (1:0) beim 1. FC Lok Stendal durch.

Paderborn gewann das Westfalen-Endspiel beim ebenfalls für die erste Pokalrunde qualifizierten Regionalliga-Absteiger TuS Erndtebrück mit 4:2 (4:0). Chemie Leipzig setzte sich in Sachsen mit 1:0 (1:0) gegen den FC Oberlausitz Neugersdorf durch. Im Hamburger Cupfinale besiegte die TuS Dassendorf den Staffelrivalen Niendorfer TSV mit 2:0 (0:0).

Drittligist Karlsruher SC gewann den badischen Pokal weitgehend mit der zweiten Mannschaft, weil das A-Team am Dienstag in Aue zum entscheidenden Relegationsspiel antreten muss. Gegen den Fünftligisten 1. CfR Pforzheim setzte sich der KSC erst im Elfmeterschießen mit 5:4 durch. Auch Hansa Rostock, Rot-Weiß Oberhausen, BFC Dynamo und der TSV Steinbach qualifizierten sich. Die erste DFB-Pokalrunde wird vom 17. bis 20. August ausgespielt.


(dpa)

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