FC Bayern will sich nach 2:1 in Sevilla noch steigern

Sevilla – Karl-Heinz Rummenigge stimmte Stars und Ehrengäste zufrieden auf das nächtliche Bankett ein. «Das war ein wichtiger Sieg! Herzlichen Glückwunsch an Mannschaft und Trainer», gratulierte der Vorstandschef des FC Bayern München.

Trainer Jupp Heynckes freute sich über das 2:1 im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Sevilla und bezeichnete den Erfolg als einen «wertvollen Sieg». Diesem will der deutsche Fußball-Rekordmeister in der laufenden Königsklassen-Saison inklusive des Endspiels am 26. Mai in Kiew am liebsten noch vier weitere folgen lassen.

«Wenn wir die Champions League gewinnen wollen, dann müssen wir uns noch steigern», sagte Heynckes. Der 72-Jährige gönnte dem Team am Mittwoch einen trainingsfreien Tag und strich die geplante Einheit.

Wie zuletzt unter Heynckes‘ Regie im Triplejahr 2013 und einem 3:0 in Barcelona jubelten die Münchner nach schmerzhaften Pleiten wieder über einen Sieg in Spanien. «Es war ein Spiel mit vielen verschiedenen Momenten. Es war viel Gutes dabei, aber auch Dinge, die wir nicht so gerne sehen», konstatierte Kapitän Thomas Müller. «Zwei Auswärtstore und ein Sieg sind auf jeden Fall ein Top-Ergebnis. Auch wenn wir wie nach jedem Spiel nicht 100 Prozent zufrieden sind.»

In der ersten Hälfte fehlte es beim mehrmaligen Europa-League-Sieger an Zielstrebigkeit. Heynckes beklagte Fehler im Aufbauspiel, Ballverluste und Mängel in der Organisation. «Natürlich habe ich in der Halbzeit deutliche Worte gebraucht», sagte er.

Nach dem Seitenwechsel hatte seine Mannschaft, aus der Arturo Vidal (Knieprobleme) und Juan Bernat (Fleischwunde) verletzt ausgewechselt wurden, dann das Geschehen unter Kontrolle. «Es war okay, es war gut. Aber mit okay und gut gewinnt man die Champions League eben nicht», sagte Weltmeister Mats Hummels und stimmte der Forderung seines Trainers zu «100 Prozent» zu.

Eine Woche vor dem Rückspiel am kommenden Mittwoch in der Allianz Arena ist das 2:1 im Estadio Ramón Sánchez Pizjuán eine «wunderschöne Ausgangslage», wie es Hummels formulierte. «Es zeigt auch, dass wir in der Lage sind, bis zum ganz großen Triumph mitzuspielen. Aber eben auch nur, wenn wir in den noch hoffentlich vier Spielen jeweils ans Leistungsmaximum kommen. Ansonsten werden wir es eben nicht gewinnen.»

In Sevilla profitierten die Münchner auch von der Unterstützung der Gastgeber. Beim Ausgleich fälschte Jesús Navas (37. Minute) eine Hereingabe von Franck Ribéry ins eigene Tor ab. Bei Thiagos Flugkopfball (68.) berührte Sergio Escudero den Ball noch mit dem Fuß. Pablo Sarabia (32.) hatte die Andalusier vor 40 635 Zuschauern in Führung gebracht und so für den ersten Münchner Rückstand in einem Königsklassenspiel seit der Heynckes-Rückkehr gesorgt.

«In der Champions League wird dir nichts geschenkt. Im Rückspiel können wir hoffentlich eine Schippe drauflegen und eine Runde weitergehen», mahnte Innenverteidiger Jérôme Boateng. Erst einmal haben die Münchner ein anderes Ziel: Am Samstag wollen sie durch einen Sieg in Augsburg die 28. deutsche Meisterschaft klar machen.


(dpa)

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