München – Es hätte ein packendes Endspiel sein können. Aber nach der 2:3-Niederlage des FC Bayern vor zwei Wochen beim russischen Club FK Rostow können die Münchner am letzten Spieltag der Gruppenphase in der Champions League gegen Atlético Madrid nicht mehr um Platz eins in Staffel D kämpfen.
Im Spiel gegen den letztmaligen Königsklassen-Finalisten (20.45 Uhr) in der ausverkauften Münchner Fußball-Arena können die Bayern nur noch einen Prestigeerfolg erzielen. Die Motivation seiner Mannschaft werde dennoch sehr hoch sein, versprach Trainer Carlo Ancelotti den Bayern-Fans: «Es ist immer ein wichtiges Spiel gegen Atlético. Das ist eine der besten Mannschaften in Europa.»
AUSGANGSLAGE: Nach der makellosen Bilanz von fünf Siegen steht Atlético bereits als Erster fest. Der FC Bayern (9 Punkte) wird die Spanier als Zweiter in das Achtelfinale begleiten, das am kommenden Montag ausgelost wird. «Wir haben leider nicht das erreicht, was wir uns vorgenommen hatten», sagte Ancelotti zum verpassten Gruppensieg.
STELLENWERT: Nach dem Halbfinal-K.o. gegen Atlético in der letzten Saison und der 0:1-Niederlage im Hinspiel in Madrid soll ein Erfolg gegen die Spanier im letzten Königsklassenmatch des Jahres vor allem für ein gutes Gefühl im Hinblick auf 2017 sorgen. «Wir wollen das Spiel gewinnen, weil wir mit unserer Champions-League-Saison bisher nicht zufrieden sein können», sagte Bayern-Verteidiger Mats Hummels.
BUNDESLIGA: Eine starke Leistung und ein Erfolg würden das Selbstvertrauen der Bayern-Stars für den wichtigen Jahresendspurt in der Bundesliga mit den Spielen gegen Wolfsburg, in Darmstadt und zum Abschluss gegen Tabellenführer RB Leipzig stärken. «Nach den letzten zwei gewonnenen Spielen wollen wir so weitermachen», sagte Ancelotti zur Fortsetzung der neuen, allerdings noch kleinen Siegesserie.
PERSONAL: Der angeschlagene Nationalspieler Jérôme Boateng fällt mit Schulterproblemen aus. Zudem kündigte Ancelotti einige Wechsel im Vergleich zum 3:1-Erfolg beim FSV Mainz 05 an. So soll zum Beispiel der zuletzt verletzte Arturo Vidal wertvolle Spielpraxis erhalten. Philipp Lahm wäre im Achtelfinal-Hinspiel gesperrt, wenn er gegen Atlético seine dritte Gelbe Karte im laufenden Wettbewerb sehen sollte. Es könnte aber auch sein, dass der Kapitän geschont wird.
HEIMSTÄRKE: Ein Anreiz für die Bayern besteht auch darin, eine Rekordserie in der Champions League weiter auszubauen. Die letzten 14 Heimspiele in Europas Königsklasse haben die Münchner gewonnen – und das bei einem imposanten Torverhältnis von 52:8. Die letzte Niederlage datiert vom 29. April 2014. Damals gab es ein bitteres 0:4 im Halbfinal-Rückspiel gegen Real Madrid. Und wer saß damals beim Sieger auf der Bank? Der heutige Bayern-Trainer Carlo Ancelotti.
(dpa)