Hamburg – Eurosport will nach Informationen der «Frankfurter Allgemeine Zeitung» seinen TV-Vertrag mit der Deutschen Fußball Liga noch in dieser Woche kündigen.
Betroffen davon wären die derzeit wegen der Corona-Krise noch unterbrochene und die kommende Saison. Damit könne sich ein Millionen-Rechtsstreit anbahnen und den Vereinen in der für viele aktuell schwierigen Finanzsituation ein größerer finanzieller Verlust drohen. Eurosport wollte den Bericht auf dpa-Anfrage nicht kommentieren.
Die Tochtergesellschaft des US-Medienkonzerns Discovery würde ihren Schritt mit einer Sonderkündigungsklausel für den Fall höherer Gewalt begründen, heißt es. Dieser Fall sei durch die Pandemie eingetreten. Die Zeitung beruft sich auf das Umfeld der Beteiligten.
Schon am Mittwoch hatte die «Sport Bild» berichtet, dass die DFL eine außerordentliche Kündigung von Eurosport erwarte. Der Sender hatte 2017 einen Teil der TV-Rechte an der Bundesliga für angeblich etwa 80 Millionen Euro pro Saison erworben. Im vergangenen Sommer stieg Eurosport aus der Live-Berichterstattung aus und vergab eine Sublizenz an DAZN für laut Medienberichten etwa 40 Millionen Euro.
Der Streamingdienst zeigt seit dieser Spielzeit 30 Freitags- sowie jeweils fünf Sonntags- und Montagsspiele live. Zudem gehören vier Relegationsbegegnungen und der Supercup zum Rechtepaket. Da Eurosport aber als einziger Medienpartner der Bundesliga eine Vorauszahlung der noch ausstehenden TV-Prämien bisher abgelehnt hat, könnte bei einer Fortsetzung der Saison die Übertragung der DAZN-Partien ausfallen. Dies würde noch 14 Spiele betreffen. Größter Medienpartner der DFL ist der Pay-TV-Sender Sky. Große TV-Partner sind zudem ARD und ZDF.
Die DFL will die wegen der Corona-Pandemie seit Mitte März ausgesetzte Saison bestenfalls bis zum 30. Juni abschließen. Noch ist aber offen, wann der mögliche Neustart mit Geisterspielen erfolgt. Die Politik muss der Wiederaufnahme des Spielbetriebs zustimmen.
(dpa)