Stettin – Ihr Lächeln sprach für die große Erleichterung. Ex-Weltmeisterin Pauline Schäfer darf auf eine Medaille bei den Turn-Europameisterschaften in Stettin hoffen.
Die 22 Jahre alte Chemnitzerin spielte am Donnerstag in der Qualifikation ihre Qualitäten mit einem fehlerfreien Vortrag am Schwebebalken überzeugend aus.
«Ich freue mich riesig, dass mir nach den Strapazen und Verletzungen der vergangenen Wochen so eine gute Übung gelungen ist», sagte die die Weltmeisterin von Montreal 2017. Auf die WM in Doha hatte sie wegen einer Fußverletzung gänzlich verzichten müssen, noch beim Weltcup in Stuttgart hatte sie im März wegen einer Zerrung im Oberschenkel nicht am Balken turnen können.
Mit 13,666 Punkten rangierte Schäfer nach dem dritten von vier Durchgängen hinter der Italienerin Giorgia Villa (13,766) auf Platz zwei an ihrem Spezialgerät. «Das wird für das Finale reichen. Dort will ich den Schwierigkeitsgrad weiter auf 5,5 Punkte erhöhen», kündigte sie zuversichtlich an. Es wäre ihr drittes EM-Finale am Balken nach 2015 und 2018.
In Abwesenheit der erfahrenen Olympia-Turnerinnen Elisabeth Seitz, Kim Bui und Sophie Scheder durften zwei 16-jährige Talente erstmals ihr Können bei den Seniorinnen demonstrieren. Lisa Zimmermann aus Chemnitz kämpfte sich ausdrucksstark und ohne grobe Fehler durch ihren Vierkampf und durfte mit 50,765 Punkten als Neunte vor dem Schlussdurchgang auf das Mehrkampf-Finale der besten 24 hoffen. «Ein großartiges Gefühl. Ich habe vorher gar nicht an das Finale gedacht», bekannte sie strahlend.
Die 15-malige deutsche Jugendmeisterin Emelie Petz aus Backnang als wohl größte deutsche Turn-Hoffnung für die nächsten Jahre konnte am Barren (12,833) und Balken (11,000) aufgrund von Stürzen noch nicht in der Spitze mitmischen.
Ihre Chance auf den Einzug ins Mehrkampf-Finale hatte zuvor die Karlsruherin Leah Grießer mit gleich drei Stürzen am Stufenbarren und am Balken vergeben. Mit 46,899 Punkten war die 20-jährige Karlsruherin verständlicherweise unzufrieden. «Mir fehlen die Worte – im negativen Sinne. Nach der guten Vorbereitung hätte ich damit überhaupt nicht gerechnet. Ich fühle mich total beschissen», sagte sie nach ihrem schlechten Wettkampf.
(dpa)