Ex-DFB-Mann Schmidt wehrt sich gegen Vorwürfe

Frankfurt/Main – Der frühere DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt wehrt sich gegen den Vorwurf, er habe sich in der Affäre um die Fußball-WM 2006 strafbar gemacht.

Die Frankfurter Staatsanwaltschaft ermittelt seit 2015 wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung gegen die früheren Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes, Wolfgang Niersbach und Theo Zwanziger, sowie gegen Schmidt. «Herr Schmidt hat sich nicht strafbar gemacht. Wir sind optimistisch, dass dies am Ende des Verfahrens auch festgestellt und Herr Schmidt vollständig rehabilitiert wird», erklärten seine Anwälte Bernd Groß und Tilman Reichling in einer Pressemitteilung.

In der Affäre um die WM 2006 drohen dem DFB laut Medienberichten Steuernachzahlungen von geschätzt bis zu 25 Millionen Euro. Die «Süddeutsche Zeitung», WDR und NDR sowie die «Bild»-Zeitung haben enthüllt, dass die Steuerfahndung des Finanzamtes Frankfurt dem DFB vorwirft, den Fiskus bei der Rückzahlung eines ominösen Darlehens von 6,7 Millionen Euro an den früheren Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus bewusst getäuscht zu haben. Die Medien zitierten aus einem Zwischenbericht der Steuerfahndung vom 24. Januar 2017.

Schmidts Verteidigung sagte, die Staatsanwaltschaft ignoriere die Erkenntnisse aus den Ermittlungen «vollständig». Die Zahlung von 6,7 Millionen sei «betrieblich veranlasst» gewesen. Die ominöse Summe steht seit der Enthüllung der WM-Affäre im Zentrum des Skandals. Auch der Untersuchungsbericht der Kanzlei Freshfields bestätigte vor einem Jahr, dass Franz Beckenbauer als Chef des WM-Organisationskomitees (OK) im Jahr 2002 eine solche Summe von Louis-Dreyfus erhalten habe. Das Geld floss anschließend auf ein Konto in Katar weiter, das einer Firma des früheren FIFA-Funktionärs Mohamed bin Hammam gehörte.


(dpa)

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