Darmstadt – Michael Gregoritsch und Matthias Ostrzolek haben dem Hamburger SV im Abstiegskampf den ersehnten ersten Saisonsieg beschert.
Im Kellerduell der Fußball-Bundesliga beim SV Darmstadt 98 brachte der Österreicher Gregoritsch den HSV in der 30. Minute in Führung. Ostrzolek besorgte in der Schlussminute den 2:0 (1:0)-Endstand. 17 400 Zuschauer am Böllenfalltor sahen am 13. Spieltag eine hektische Begegnung auf niedrigem Niveau. Für die «Lilien» war es bereits die fünfte Niederlage hintereinander. Chefcoach Norbert Meier konnte den Kritikern wenig entgegensetzen. In der Tabelle sind die Hanseaten als 17. nun bis auf einen Punkt an die Südhessen herangekommen.
Darmstadt wartet zudem weiter auf den ersten Heimsieg seiner Erstliga-Historie gegen den HSV. Der letztjährige Aufsteiger steckt seit der Pokalblamage beim Viertligisten Astoria Walldorf Ende Oktober im Tief und konnte in diesem so wichtigen Spiel den Leidensgenossen aus Hamburg nur viel Einsatz entgegensetzen.
98-Coach Meier hatte die Hamburger Leihgabe Sven Schipplock erst gar nicht im Kader. Zudem fehlte Änis Ben-Hatira. Der Mittelfeldspieler ist nach Vereinsangaben angeschlagen, war zuletzt aber in die Schlagzeilen geraten, weil er sich für die hochumstrittene islamische Organisation «Ansaar International» engagierte. Beim HSV stand der Ex-Darmstädter Christian Mathenia in einem «megabesonderen Spiel» für den verletzten René Adler zwischen den Pfosten.
In der Anfangsphase tauchten die Gastgeber einige Male vor Mathenia auf, zeigten aber wie zweimal Lazlo Kleinheisl schlechte Schussqualitäten. Ein Roller von HSV-Spitze Gregoritsch ging auf der Gegenseite knapp am Tor von Keeper Michael Esser vorbei. Ansonsten beharkten sich die Rivalen, hatten aber beide große Mühe im Spielaufbau.
Etwas überraschend fiel dann die Führung der Gäste: Filip Kostic zog eine scharfe Flanke nach innen, Gregoritsch köpfte aus kurzer Entfernung ein. Besser wurde die Partie dadurch allerdings nicht. Viele nicklige Zweikämpfe sorgten zudem immer wieder für Unterbrechungen. Pech hatten die «Lilien», als Schiedsrichter Guido Winkmann Flügelflitzer Marcel Heller bei einem vielversprechenden Konter fälschlicherweise wegen Abseits zurückpfiff (31.).
Nach der Pause ging es hektisch weiter, auch der spielerisch überlegene HSV schaffte es selten, etwas Ruhe in seine Aktionen zu bringen. Darmstadts Kapitän Aytac Sulu (80.) versuchte es erfolglos aus der Distanz. Der von den Fans kritisierte Trainer Meier brachte in der Schlussphase noch den lautstark geforderten Dominik Stroh-Engel. Doch auch der wuchtige Angreifer konnte die Niederlage nicht mehr verhindern. Ostrzolek nutzte eine späte Chance zum Endstand. Erstliga-Tauglichkeit konnte aber keine von beiden Mannschaften nachweisen.
(dpa)