Leverkusen – Dank des überragenden Nationalspielers Kevin Volland hat Bayer Leverkusen seine Frustphase eindrucksvoll beendet.
Beim 4:0 (3:0) gegen den nach vier Spielen noch immer sieglosen SC Freiburg erzielte der 25-Jährige zum 1:0 in der 21. und zum 3:0 in der 34. Minute seinen vierten Doppelpack in der Fußball-Bundesliga. Desweiteren trafen Charles Aránguiz (29.) und Julian Brandt (86.) für die Gastgeber.
Damit feierte der Werksclub nicht nur den ersten Dreier der noch jungen Saison, sondern auch für das Ende der Negativserie von Neu-Trainer Heiko Herrlich: Vor dem Erfolg gegen Freiburg war dem 45-Jährigen saison- und vereinsübergreifend in 13 Erstligapartien kein Sieg mit seinen Mannschaften gelungen.
Bayer-Sportdirektor Rudi Völler forderte vor dem 650. Erstliga-Heimspiel der Leverkusener mehr Effektivität im Abschluss und mehr defensive Stabilität. 4:8 Tore und lediglich ein Zähler aus den drei Partien davor: Das Herrlich-Team brauchte nach dem schlechtesten Bayer-Saisonstart deutlich mehr Impulse.
Herrlich versuchte, die Abwehr mit dem griechischen Debütanten Panagiotis Retsos sowie mit Sven und Lars Bender weniger anfällig zu machen. Die Benders waren am Sonntag vor 26 232 Zuschauern das erste Bundesliga-Zwillingspaar seit zehn Jahren, das gemeinsam für denselben Verein auf dem Platz stand; damals waren es die Schalker Halil und Hamit Altintop.
Bei den mit zwei Remis und einer Niederlage gestarteten Gästen rückten Florian Niederlechner, der sein 50. Erstligaspiel bestritt, für den gesperrten Yoric Ravet und Nicolas Höfler für den verletzten Vincent Sierro in die Anfangs-Elf. Und die stand unter Dauerdruck, der sich in Vollands erstem Treffer seit dem 23. April, damals ebenfalls gegen Freiburg, auch in Toren überdeutlich niederschlug. Denn bis zur Halbzeit erhöhten der Chilene Aránguiz und abermals Volland auf 3:0.
Kurz nach Wiederbeginn (47.) hatte Marco Terrazzino freistehend die Chance zum 1:3. Doch der Freiburger 2,5-Millionen-Euro-Zugang aus Hoffenheim vergab kläglich. Danach gab es überwiegend die gleiche Konstellation wie vor der Pause: Bayer hatte eine hohe Ballbesitz-Quote, die Elf von Freiburgs Coach Christian Streich tat zwar mehr, blieb offensiv aber nahezu wirkungslos.
Auch die Einwechslung des englischen Bundesliga-Debütanten Ryan Kent (57.) änderte nichts. Dann wurde Vollands vermeintlicher dritter Treffer (70.) von Schiedsrichter Sven Jablonski nach Videobeweis wegen eines Fouls nicht anerkannt. Für den krönenden Abschluss sorgte dann der Olympiazweite Brandt mit einem Linksschuss ins kurze Eck.
(dpa)