Erneuter Hymnen-Protest: Cleveland-Profis auf Knien

Cleveland – Erneut haben Profis im American Football auf Knien gegen die Nationalhymne der USA protestiert. Rund ein Dutzend Spieler der NFL-Mannschaft Cleveland Browns versammelten sich vor einer Partie gegen die New York Giants.

Einige knieten während der Hymnenzeremonie, andere standen hinter ihnen und legten den Teamkollegen die Hand auf die Schulter, berichtete die Zeitung «Cleveland Plain Dealer». Es zählt zur Etikette, sich während der obligatorischen US-Hymne zu erheben.

Der Verein habe «tiefen Respekt für unsere Nationalhymne, die Flagge und die Soldaten und Soldatinnen in den Vereinigten Staaten und im Ausland», teilte ein Browns-Sprecher in der Halbzeit mit. «Zugleich respektieren wir die großen Freiheiten, die unser Land gewährt, darunter das Recht zur freien Meinungsäußerung.»

Begonnen hatte diese Form des Protests Colin Kaepernick von den San Francisco 49ers, der ein Zeichen gegen Rassismus, Ungleichbehandlung und Polizeigewalt setzen wollte. Auch Teams im Frauen-Basketball und -Fußball griffen die Proteste auf. In die Debatte schalteten sich sogar der frühere Präsident Barack Obama und NBA-Star Stephen Curry ein. Die Ausschreitungen in Charlottesville mit einer Toten hatten die Debatte über Rassismus in den USA zuletzt neu entfacht.

Browns-Tight End Seth DeValve war dem Portal Deadline zufolge der erste weiße NFL-Spieler, der sich an einem Hymnen-Protest beteiligte. DeValve sagte anschließend, in den USA gebe es noch immer keine Chancengleichheit. Die Aktion war dem Deadline-Bericht zufolge auch der bisher größte Hymnen-Protest einer Mannschaft.


(dpa)

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