Cluj-Napoca – Erstmals seit fünf Jahren habe deutsche Turnerinnen wieder Chancen auf eine EM-Medaille im Mehrkampf. Die erst 17-Jährige Tabea Alt trägt die größten Hoffnungen.
Doch auch die anderen Damen wollen den Aufschwung des deutschen Frauen-Turnens in Cluj-Napoca manifestieren. Die Deutsche Presse-Agentur beleuchtet die deutschen Chancen.
TABEA ALT: Die Jüngste ist die größte Hoffnungsträgerin im Mehrkampf. Nach dem Gewinn des Gesamt-Weltcups strebt die 17-jährige Ludwigsburgerin nach ihrem dritten Platz in der Qualifikation den nächsten Coup an. Seit 2011 in Berlin mit Silber durch Elisabeth Seitz kam nie wieder eine Deutsche in die Nähe des EM-Siegerpodests beim Europa-Championat. Am Schwebebalken hat sie ihre speziellen Stärken und könnte am Sonntag auch im Gerätefinale zuschlagen.
ELISABETH SEITZ: In Rio konnte sie bittere Tränen über die so knapp verpasste Bronzemedaille am Stufenbarren nicht vermeiden. Am Ende hatte Teamgefährtin Sophie Scheder das bessere Ende für sich. In Cluj will sich Eli nun revanchieren und erstmals auch eine EM-Medaille in ihrer Spezialdisziplin erkämpfen.
KIM BUI: Die routinierteste Turnerin der deutschen Olympia-Riege war schon im Vorjahr ganz dicht dran und wurde in Bern Vierte in ihrer Spezialdisziplin Stufenbarren. Zu gern würde sie in Cluj noch einmal das Treppchen besteigen wie einst 2011 in Berlin nach dem Gewinn von EM-Bronze. Die Stuttgarterin hat auch die Finals am Boden und im Merhkampf erreicht.
MARCEL NGUYEN: Dreimal ist der Unterhachinger schon Europameister und hat damit Eberhard Gienger als zweiterfolgreichsten deutschen EM-Turner hinter Fabian Hambüchen abgelöst. Zweimal gewann er schon am Barren, wo er mit der Vorkampf-Höchstnote auch am Sonntag im Finale steht. «Dreimal Europameister am Barren – das würde super klingen», räumte er ein. Kleinigkeiten werden entscheiden.
LUKAS DAUSER: Einer von Nguyens vier ernsthaftesten Rivalen ist sein Vereinsgefährte, der tags zuvor auch im Mehrkampf-Finale steht, dort aber wohl ohne Medaillenchance ist. Bestechend sei die Technik und die Perfektion der Ausführung, räumte Nguyen ein. Damit könnte Dauser die zwei Zehntel geringere Schwierigkeit ausgleichen und vielleicht für eine Überraschung sorgen. Philipp Herder aus Berlin begleitet ihn in das Mehrkampf-Finale.
(dpa)