Leipzig – Nach dem 2:2 gegen Abstiegskandidat Fortuna Düsseldorf waren die Profis von Fußball-Bundesligist RB Leipzig in erster Linie sauer auf sich selbst.
Doch mindestens eine Teilschuld in dem Punktverlust sahen sie bei Schiedsrichter Manuel Gräfe und dem Videoassistenten im Kölner Keller. Nach Meinung von RB haben zwei klare Fehlentscheidungen zum Ergebnis beigetragen.
Die erste strittige Situation gab es bereits in der 8. Minute. Nach einem Missverständnis in der Fortuna-Abwehr muss Kevin Kampl den Ball eigentlich nur noch ins leere Tor schieben. Doch Düsseldorfs Torwart Florian Kastenmeier grätscht in letzter Sekunde dazwischen. Für Kampl ein Foul, für Gräfe und den VAR nicht.
«Ich habe dem Schiedsrichter dreimal gesagt, schauen sie es sich bitte an», berichtete Kampl. «Er trifft mich in der Kniekehle und dann vielleicht den Ball. Für mich ein ganz klarer Elfmeter.» In der Tat gibt die Szene Interpretationsspielraum dafür, was Kastenmeier zuerst getroffen hat: Kampls Beine oder den Ball.
Der nächste Aufreger geschah am anderen Ende des Spiels kurz vor dem Anschlusstreffer durch Steven Skrzybski (87.). Kurz vor dem Tor geht Leipzigs Dayot Upamecano nach einem Zweikampf mit Kenan Karaman mit einem Schrei zu Boden. Gräfe lässt das Spiel weiterlaufen, RB kassiert das erste Gegentor.
«Bei der Situation bei Upamecano hat Köln angeblich durchgefunkt, dass er im Rasen hängen geblieben ist. Das war ein klares Foul. Für mich waren es zwei klare Fehlentscheidungen», befand RB-Coach Julian Nagelsmann. Sein Düsseldorfer Kollege Uwe Rösler hatte naturgemäß eine andere Meinung: «Kenan hat sich da super durchgesetzt, habe kein Foul gesehen.»
Letztlich muss RB die Entscheidung akzeptieren – und wird es auch. «Wir werden nicht mehr groß über Düsseldorf reden, denn wir können es eh nicht mehr ändern. Wir müssen es abhaken», sagte Nagelsmann. Die Qualifikation für die Champions League könnte nun am Samstag mit einem Sieg gegen Borussia Dortmund gelingen.
(dpa)