Pyeongchang – Nach einer Woche mit herben Enttäuschungen für die deutschen Eisschnellläufer hat Sportchef Robert Bartko die Hoffnung auf Edelmetall nicht aufgegeben.
«Wir schauen nur nach vorn. Wir haben noch zwei von vier Optionen auf eine Medaille», sagte der Sportdirektor der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) . Gemeint sind die beiden Sprintrennen mit Vizeweltmeister Nico Ihle und die Team-Verfolgung der Damen, die am Montag beginnt.
Bartko räumte ein, dass einige Athleten nicht die Erwartungen erfüllt hätten. «Das haben die Sportler auch selbst so kommuniziert», sagte er. Cheftrainer Jan van Veen erklärte indes noch einmal die Erwartungshaltung. «Wir haben drei Medaillen bei der WM hier an gleicher Stelle gewonnen. Da haben wir bewiesen, dass wir um Edelmetall mitlaufen können», meinte der Niederländer. «Unser Ziel war es hier, absolute Bestleistungen aufzustellen. Wenn das nicht passiert, kann ich nicht zufrieden sein», sagte er.
In den ersten sieben Entscheidungen war nur eine Platzierung besser, als vor vier Jahren, als die DESG erstmals seit 50 Jahren ein historisches Debakel ohne Olympia-Medaille verbuchen musste. Die Medaillen-Kandidaten Claudia Pechstein und Patrick Beckert hatten Top-Ten-Plätze verbucht und sicherten sich die A-Kader-Förderung, waren aber klar an den Podestplätzen vorbeigelaufen.
Die durch Krankheiten gehandicapten Roxanne Dufter und Michelle Uhrig landeten auf ihren Strecken am Ende des Olympia-Feldes, so dass daraus schwer ein Hoffnungsschimmer für die Team-Verfolgung abzuleiten ist. Einzig Gabi Hirschbichler blieb über 1000 Meter und 1500 Meter auf den Plätzen 15 und zwölf im Rahmen der Erwartungen.
Indes kann sich Eisschnelllauf-Cheftrainer Jan van Veen einen Start von Claudia Pechstein bei den nächsten Olympischen Winterspielen gut vorstellen. «Wenn sie weiter gut vorn mitläuft, kann sie auch noch bis 60 weitermachen», scherzte der Niederländer.
Sie sei nun mal eine außergewöhnliche Person und «weiß, was sie tut», sagte Sportdirektor Robert Bartko. «Für mich gibt es keine Altersgrenze. Zutrauen muss man ihr das allemal», meinte er.
(dpa)