Kosice – Für Deutschlands Eishockey-Nationalteam gibt es bei der WM in der Slowakei noch gehörig Luft nach oben. Trotz des 3:1-Zittersiegs (0:0, 1:0, 2:1) gegen Großbritannien muss sich die Auswahl vom neuen Bundestrainer Toni Söderholm im zweiten Spiel gegen Dänemark (16.15 Uhr) steigern.
«Ich denke, dass wir von Spiel zu Spiel besser werden müssen», gestand Deutschlands Top-Star Leon Draisaitl nach dem Auftaktsieg am Samstag im slowakischen Kosice. «Klar ist das ein sehr, sehr wichtiges Spiel für uns.»
Auch die Partie gegen die Dänen, die sich zum Auftakt zu einem 5:4 nach Penaltyschießen gegen Frankreich gemüht hatten, sollte Deutschland gewinnen, wenn das WM-Ziel Viertelfinale erreicht werden soll. «Ich weiß, dass wir noch besser arbeiten können», meinte Söderholm nach seinem ersten WM-Spiel als Bundestrainer.
Gegen den kampfstarken, aber spielerisch arg limitierten Aufsteiger Großbritannien hatte Deutschland lange zittern müssen. Trotz klarer Überlegenheit taten sich Draisaitl und Co. im Angriff extrem schwer, weil sich die Briten in jeden Schuss warfen und den Raum vor dem Tor extrem eng machten. Eigene teils üble Fehler wie von Draisaitl selbst vor dem 1:1 durch Mike Hammond (44.) hielten die Briten im Spiel.
Nervenstark ließ sich Draisaitl davon ebenso wenig aus der Ruhe bringen wie von seinem lange Zeit unglücklichen Spiel. Mit seinem 3:1 (53. Minute) beruhigte der Weltklasse-Stürmer endgültig die Nerven. «Drei Punkte sind drei Punkte», meinte Draisaitl trotzig. Und die waren enorm wichtig. «Auch mental», wie Söderholm befand.
Leichter wird es dadurch nun aber nicht unbedingt. «Das wird noch mal härter», prophezeite NHL-Abwehrspieler Korbinian Holzer. Die Dänen sind spielerisch deutlich stärker als die Briten und standen Deutschland bereits bei der vergangen WM auf dem angestrebten Weg ins Viertelfinale im Weg. Bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land gewannen die Dänen 3:2 nach Penaltyschießen. Noch unter Söderholms Vorgänger Marco Sturm wurde der Olympia-Zweite damals nur Elfter und erlebte damit eine herbe Enttäuschung.
Damit dies in diesem Jahr nicht wieder passiert, kommt durch Torhüter Philipp Grubauer nun noch einmal Verstärkung aus der nordamerikanischen Profiliga NHL. Der 27-Jährige kommt nach dem Playoff-Aus seiner Colorado Avalanche allerdings erst am Sonntag in Kosice an und kann gegen Dänemark noch nicht spielen.
(dpa)