Düsseldorf – Bayern-Schreck ist Dodi Lukebakio schon, nun soll der 21-Jährige «ein Mann werden». Diesen Rat gab Trainer-Routinier Friedhelm Funkel (64) vom Fußball-Bundesligisten Fortuna Düsseldorf seinem extrem begabten Stürmer-Talent, das im Ruf eines Hallodris steht, mit auf den Weg.
Funkel baut darauf, dass der Reifeprozess möglichst schnell vonstatten geht und die Fortuna den aktuellen Aufwärtstrend im Heimspiel gegen den FSV Mainz am Freitag fortsetzt. Mit einem Sieg können die Düsseldorfer zumindest für eine Nacht die Abstiegszone verlassen.
Neben dem nach Achillessehnenproblemen zurückgekehrten Kapitän Oliver Fink, den Funkel wegen des taktischen Durchblicks als seinen «wichtigsten Spieler» bezeichnete, scheint Lukebakio gesetzt in Fortunas Startelf. Spätestens nach seinem furiosen Dreierpack beim 3:3 beim FC Bayern München am vergangenen Wochenende ist der Belgier mit kongolesischen Wurzeln Düsseldorfs große Hoffnung im Kampf um den Klassenverbleib.
«Er hat unglaubliche Anlagen, er hat eine große Karriere vor sich», prophezeite Fink. Und auch Funkel lobte via «Sport Bild», Lukebakio habe «große Qualitäten. Vor allem seine Schnelligkeit. Und er weiß, wo das Tor steht. Er ist ein guter Junge. Lernwillig, selbstbewusst.»
In den ersten Wochen der Saison musste sich der erfahrene Funkel aber auch stellenweise über Lukebakio ärgern. Vor dem Spiel gegen Schalke Anfang Oktober strich er ihn sogar aus dem Kader, weil er zu spät zu einer Besprechung gekommen war. «Dodi bekommt bei uns keine Sonderrechte. Er ist jung – und muss noch viel lernen», sagte Funkel der «Bild» (Donnerstag).
Obwohl der forsche Flügelflitzer gleich im ersten Pflichtspiel im DFB-Pokal bei Oberligist RW Koblenz doppelt traf und am 3. Spieltag beim 2:1 gegen Hoffenheim den Siegtreffer erzielte, führte Funkel ihn in der Bundesliga langsam heran. An den ersten acht Spieltagen stand er nur einmal in der Startelf. «Wir haben bei Fortuna keine Stars. Wir haben tolle Einzelspieler, die aber nur gut sind, wenn die Mannschaft auch gut ist», erklärte Funkel.
Mit fünf Treffern hat Lukebakio nun fast die Hälfte der 13 Düsseldorfer Saisontore erzielt. Gegen Mainz wartet auf ihn die nächste Herausforderung: Lukebakio kann beweisen, ob er sich auch gegen die Abwehr mit den drittwenigsten Gegentoren in der Bundesliga durchsetzen kann. Zudem winkt Düsseldorf der Anschluss an das untere Tabellen-Mittelfeld. Mit einem Sieg würde die Fortuna bis auf drei Zähler an den Tabellenzehnten Mainz heranrücken. «Wir treffen auf einen schwer zu bespielenden Gegner», sagte Funkel, der auf seine Abwehrakteure Kaan Ayhan und Marcel Sobottka verzichten muss.
Mainz holte aus den zurückliegenden drei Partien zwei Siege und peilt auch in Düsseldorf einen Erfolg an. «Das Ziel ist klar: Wir wollen die drei Punkte», sagte FSV-Trainer Sandro Schwarz.
(dpa)