Stuttgart – Der VfB Stuttgart und Hannover 96 sind finanziell die beiden Schwergewichte der 2. Fußball-Bundesliga und stehen auch sportlich weit oben.
Nach dem Abstieg aus der Beletage haben sich beide Vereine die sofortige Rückkehr in die Bundesliga vorgenommen. Vor dem direkten Duell in Stuttgart am Montagabend (20.15 Uhr) ist es Zeit für eine Bestandsaufnahme.
DIE SITUATION
VfB: In den 16. Spieltag geht der VfB erstmals als Tabellenführer der 2. Liga. Nach holprigem Start unter Ex-Trainer Jos Luhukay und einer bösen 0:5-Klatsche früh in der Amtszeit von dessen Nachfolger Hannes Wolf sind die Schwaben inzwischen voll auf Bundesliga-Kurs. Zwischen Mannschaft und Trainerteam funktioniert es sehr gut.
96: Die Niedersachsen sind oben mit dabei, richtig zufrieden ist aber niemand. Richtig konstant gut spielt das Team von Trainer Daniel Stendel nicht. Der Ex-Profi weiß nach wie vor auch nicht so recht, wo er seinen mutmaßlich besten Mann, Salif Sané einsetzen soll. Von der gewünschten Dominanz ist das Stendel-Team weit entfernt.
DIE PERSPEKTIVEN
VfB: Für einen Zweitligisten hat der VfB einen Luxus-Kader inklusive Weltmeister – und Kevin Großkreutz ist zuletzt nicht mal mehr Stammkraft gewesen. In Daniel Ginczek hat er zudem einen der besten Stürmer spätestens in der Rückrunde wieder als Option. Finanziellen Spielraum für Wintertransfers gibt es obendrein.
96: Clubchef Martin Kind hat ebenfalls bereits neues Personal im Winter in Aussicht gestellt. Eine weitere Saison in der 2. Liga kann und will sich Kind nicht leisten. Das gefühlte Bundesligaduell mit den Schwaben soll eine Art Schlüsselspiel werden. Auf dem nicht alltäglichen Zweitliga-Niveau soll Sané zeigen, was er kann. Der ehemalige Stuttgarter Martin Harnik ist ebenfalls heiß: «Klar werde ich jubeln.»
DIE PROBLEMFELDER:
VfB: Stuttgart hat mit wenigen Ausnahmen alle Gegner in der Hinrunde fest im Griff gehabt – musste aber dennoch häufig bis zum Schlusspfiff zittern. Zu oft sorgen einfache Fehler in der Defensive für Nervenkitzel bei Fans und Verantwortlichen.
96: Von Dominanz kann bei Hannover keine Rede sein. Gegen gute Zweitliga-Teams bekommen die Niedersachsen fast sicher Probleme. Die Abwehr ist zudem wackelig. Bei 96 ist meistens Spektakel angesagt – nichts für schwache Nerven.
(dpa)