St. Moritz – Deutschlands Skirennfahrer haben bei der WM in St. Moritz im Team-Event mit einem Erstrunden-Aus enttäuscht und müssen für die restlichen Titelkämpfen womöglich um Felix Neureuther bangen.
Bei der überraschenden Niederlage im Achtelfinale gegen die Slowakei war es dem Routinier «in den Rücken eingeschossen», wie er selbst berichtete. Ob ein Einsatz im weiteren Verlauf der WM in der Schweiz gefährdet sei, war zunächst unklar. «Ich muss jetzt schauen, dass ich meinen Rücken hinbekomme», erzählte der 32-Jährige.
Neureuther hatte sein Duell im Parallel-Slalom gegen Matej Falat verloren und damit das Aus der mit Medaillenhoffnungen gestarteten deutschen Truppe besiegelt. Zuvor waren schon Lena Dürr gegen Petra Vlhova und Christina Geiger gegen Veronika Velez-Zuzulova zu langsam. Der einzige Sieg von Stefan Luitz gegen Andreas Zampa war zu wenig.
Kaum ein Trost war, dass die Slowakei auch danach auftrumpfte und sich bis ins Finale kämpfte. Dort war dann aber Frankreich besser und sicherte sich die Goldmedaille. Bronze holte Schweden durch einen knappen Erfolg über Gastgeber Schweiz. Titelverteidiger Österreich war im Viertelfinale an den Schweden gescheitert.
«Das ärgert mich, dass ich es gar nicht sagen kann», haderte Alpin-Chef Wolfgang Maier und meinte in der ersten Enttäuschung: «Am liebsten würde ich heimfahren oder etwas kaputt hauen.» Die Deutschen waren fest von einem Einzug ins Viertelfinale ausgegangen und hatte daher sogar Linus Straßer als Sieger des Parallel-Slaloms von Stockholm zunächst geschont. «Wir wollten es so probieren, und es ist uns nicht aufgegangen», sagte Maier. «Ich bin emotional getroffen.»
«Mich ärgert das brutal, weil so viel drin gewesen wäre», sagte Dürr. «Wir haben gewusst, wir müssen alles reinlegen. Das ist uns leider nicht so gelungen. Es ist einfach bitter, weil wir uns so viel vorgenommen haben und so viel drin gewesen wäre.» Damen-Bundestrainer Markus Anwander meinte: «Dass es nicht leicht wird, war uns klar, da das Damenteam der Slowakei das stärkste am Start ist.»
Die Truppe der Deutschen Skiverbands (DSV) erlebte eine ähnliche Pleite wie vor zwei Jahren bei den Weltmeisterschaften in Vail/Beaver Creek, als der Einzug in Runde zwei ebenfalls verpasst worden war.
(dpa)