Tunis – Es waren nur 45 Minuten und es war nur ein Testspiel gegen den tunesischen Club Africain – und doch durfte sich Julian Draxler über ein gelungenes Debüt im Trikot von Paris Saint-Germain freuen. Die Kritiken nach dem ersten Einsatz waren jedenfalls durchweg positiv.
Die französische Fachzeitschrift «L’Equipe» hob nach dem 3:0 (1:0) in Tunis die Offensivqualitäten des deutschen Nationalspielers hervor. Draxler sei immer in Bewegung gewesen und habe seinen Sinn für das Kollektiv gezeigt.
Der 23-Jährige hat sich nach der verkorksten Hinrunde beim VfL Wolfsburg offensichtlich viel vorgenommen. Stolz postete Draxler nach dem Spiel ein Foto, das ihn mit dem Ball am Fuß und im neuen blauen Trikot der Franzosen zeigte: «Meine ersten Minuten für PSG», schrieb Draxler dazu. Bei PSG trägt er die Nummer 23 und fügte sich gleich gut in die Mannschaft ein. Draxler spielte zwei Torchancen heraus und hatte in der 71. Minute mit einem Schuss selbst die Möglichkeit, sein erstes Tor für PSG zu erzielen. Darüber hinaus präsentierte sich Draxler als unauffälliger Ballverteiler im linken Mittelfeld. 85 Prozent seiner Pässe kamen an.
Für weniger schöne Szenen sorgten Ausschreitungen auf den Rängen. Ab der 55. Minute kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Fangruppen. Zunächst wurde Pyrotechnik gezündet, die dann in die Fanblöcke geworfen wurde. Später rissen Anhänger ganze Sitzreihen heraus aus der Verankerung und warfen damit. Mehrere Personen sollen bei den Ausschreitungen verletzt worden sein.
Die Spieler zeigten sich jedoch unbeeindruckt von den Szenen auf den Rängen. Paris kontrollierte das Spiel, führte bis kurz vor Schluss allerdings nur mit 1:0. Erst in den letzten Minuten erhöhten die Franzosen unter anderen durch den Argentinier Angel di Maria auf 3:0 gegen überforderte Tunesier.
Für Weltmeister Draxler ist der Wechsel ins Ausland eine neue sportliche Chance. Er setzt mit dem Engagement in Paris einen Schlussstrich unter sein unglückliches Kapitel in Wolfsburg. Bei den Franzosen unterschrieb er einen Vertrag bis 2021, die Ablösesumme soll bei mindesten 42 Millionen Euro liegen.
Bei PSG spielt er zusammen mit dem früheren Frankfurter Torwart Kevin Trapp. Am Samstag wird es ernst für den Mittelfeldspieler, wenn im französischen Pokal der SC Bastia als Gegner wartet.
(dpa)