Diskussion über Elfmeterpfiff: Bremer Verlierer sauer

Bremen – Niko Kovac und Florian Kohfeldt hatten beide einen «packenden Pokalfight» gesehen, doch beim Knackpunkt des Spiels fanden sie nicht zueinander.

«Wir sind zwei befreundete Trainer, aber beim Elfmeter sind wir nicht einer Meinung», sagte Werder Bremens Coach Kohfeldt nach der 2:3 (0:1)-Niederlage im Halbfinale des DFB-Pokalwettbewerbs gegen den FC Bayern München. Der Rekord-Pokalsieger zog nach dem knappen, aber verdienten Erfolg zum 23. Mal ins Finale ein. Dort ist am 25. Mai in Berlin RB Leipzig der Gegner.

Werder bleibt dann nur die Zuschauerrolle – was Kohfeldt ungerecht findet, denn den siegbringenden Foulelfmeter, den Robert Lewandowski (83. Minute) verwandelt hatte, stufte er als «brutal» und unberechtigt ein. Werder-Verteidiger Theodor Gebre Selassie hatte den an diesem Abend kaum zu stoppenden Wirbelwind Kingsley Coman im Strafraum leicht mit dem Ellbogen berührt, der Franzose fiel daraufhin und holte so den Strafstoß heraus.

«Neun von zehn Schiedsrichtern hätten da nicht gepfiffen», betonte der Werder-Coach verstimmt. «Da gibt es keine große Diskussion. Das war im Leben kein Elfmeter», befand auch Sportchef Frank Baumann.

Kovac hingegen sprach lediglich von einer harten Entscheidung. «Wenn er nicht pfeift, können wir uns nicht beklagen. Der King (Coman) fällt nicht von allein. Der Ellbogen von Gebre Selassie war schon da, den hätte er besser weglassen sollen», meinte Kovac. Und fügte süffisant hinzu: «Da hat er sich ein bisschen dumm angestellt.»

Kohfeldts Ärger richtete sich weniger gegen Schiedsrichter Daniel Siebert, der nach kurzer Rücksprache mit seinen Assistenten bei der Entscheidung blieb, als vielmehr gegen den Videoassistenten Robert Kampka. Der hätte stärker intervenieren müssen, meinte der Werder-Coach. «Ich bin normal ein großer Freund des Videobeweises, aber mit diesem Elfmeterpfiff könnte ich besser leben, wenn es keinen Videoschiedsrichter gegeben hätte», sagte Kohfeldt.


(dpa)

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