Die Talente-Politik des VfB Stuttgart

Grassau – Selbst die mögliche Verpflichtung des erfahrenen Ron-Robert Zieler würde die klare Transferstrategie des VfB Stuttgart nicht konterkarieren. Im Kampf um den Klassenverbleib setzt der Aufsteiger in der kommenden Bundesliga-Saison vornehmlich auf extrem junge Spieler.

19, 19, 20 und 22 Jahre sind Orel Mangala, Dzenis Burnic, Anastasios Donis und Chadrac Akolo jung – die im deutschen Fußball bisher weitgehend unbekannten Neuzugänge. Das spielt aber zumindest für Donis keine große Rolle.

«Es kommt nicht auf das Alter an, sondern das Talent», sagte der Grieche im Trainingslager in Grassau. «Und wir haben sehr viele hochtalentierte Spieler.» Schon vom Aufstiegskader sind zwölf Spieler maximal 23 Jahre alt. Für einen großen Schub an Erfahrung könnte nun immerhin Weltmeister Zieler mit seinen 28 Jahren sorgen. Nach Informationen der «Bild» befand sich der Keeper am Dienstag bereits zum Medizincheck in Stuttgart. Ein VfB-Sprecher wollte das im Trainingslager in Grassau aber zunächst nicht bestätigen.

Die Strategie von Manager Jan Schindelmeiser und Trainer Hannes Wolf, vermehrt auf junge, entwicklungsfähige Akteure zu setzen, würde aber auch das nicht ändern. Wolf ist selbst erst 36 Jahre alt und hatte unlängst betont, dass es schon mutig gewesen sei, ihn zu verpflichten. Trotz seiner geringen Erfahrung schaffte der ehemalige Jugendcoach von Borussia Dortmund mit dem VfB auf Anhieb die Rückkehr in die Bundesliga. Genauso wollen Donis, Burnic, Mangala und Co. nun den Klassenverbleib so schnell wie möglich perfekt machen.

«Es kommt letztlich auf den Start an, dass wir uns schnell in der Bundesliga zurechtfinden», sagte Donis. «Laufen die ersten Partien für uns junge Spieler gut, wird vieles leichter.» Doch trotz der bereits vier realisierten Transfers und der wohl bevorstehenden Verpflichtung von Torhüter Zieler müssen die Schwaben vor allem in der Abwehr noch nachbessern. Neben U21-Nationalspieler Timo Baumgartl fehlt ein Innenverteidiger auf Erstliga-Niveau. Vielleicht werden Schindelmeiser und Wolf dabei erneut mit einem jungen Spieler überraschen. Auch Baumgartl ist erst 21 Jahre alt. Er kennt aber immerhin schon die Bundesliga.


(dpa)

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