Sepang – Sebastian Vettel hat im WM-Zweikampf weiter Boden auf Lewis Hamilton verloren. Fünf Formel-1-Rennen vor dem Saisonende herrscht bei Mercedes aber alles andere als Feierlaune.
HAMILTON UND MERCEDES SIND GEWARNT
Lewis Hamilton und Mercedes hatten in Sepang ein Tempodefizit. Darüber täuschte auch sein zweiter Platz nicht hinweg. Dass der Brite seine WM-Führung auf 34 Punkte ausbauen konnte, lag auch daran, dass Verfolger Sebastian Vettel wegen seiner Motorenprobleme von Startplatz 20 nicht weiter als auf Rang vier vorfuhr. «Von den Problemen von Ferrari zu profitieren in der Weltmeisterschaft, sollte nicht verdecken, dass sie in diesem Rennen 30 Sekunden aufgeholt haben», mahnte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Für die Silberpfeile ist es weiter schwer zu verstehen, warum sie auf manchen Strecken nicht ihre Topleistung abrufen können.
VETTEL UND FERRARI GLAUBEN AN DIE WENDE
Sebastian Vettels Aufholjagd war imposant. Mit Rang vier betrieb der Heppenheimer imposante Schadensbegrenzung vor den Toren Kuala Lumpurs. Trotz seines WM-Rückstands und der anhaltenden technischen Probleme glaubt er weiter an den Titel. «Es war ein schwieriges Wochenende, das Tempo ist aber vielversprechend», versicherte der 30-Jährige. Vettel weiß, wie man Rückstände noch dreht. Eine einfache Rechnung gilt außerdem: Gewinnt der Ferrari-Fahrer unabhängig vom Abschneiden des WM-Führenden Lewis Hamilton alle fünf Grand Prix bis zum Saisonende, ist er Weltmeister.
VERSTAPPEN UND RED BULL WITTERN IHRE CHANCEN
Sein zweiter Formel-1-Sieg tat Max Verstappen besonders gut nach schon sieben Ausfällen in diesem Jahr. Vor allem ermutigte den erst 20-jährigen Niederländer, dass der Red Bull vom Tempo her mit Mercedes und Ferrari mithalten kann. «Ich freue mich so sehr für ihn, weil er das letzte Mal im April auf dem Podium war», sagte Teamchef Christian Horner. Damals war Verstappen in China Dritter hinter Sieger Hamilton und Vettel geworden. Mit dem Erfolg in Sepang habe Verstappen die Energiespritze bekommen, «die er gebraucht hat.»
PEREZ UND FORCE INDIA SIND DIE VIERTE KRAFT
Von einem Virus entkräftet musste Sergio Pérez erstmal an den Tropf. Mit Platz sechs hatte der Mexikaner zuvor aber mal wieder ordentlich Punkte für Force India eingefahren. «Das war das körperlich anstrengendste Wochenende meiner Formel-1-Karriere», räumte Pérez ein. Auch sein französischer Teamkollege Esteban Ocon fuhr als Zehnter noch einen Zähler ein. Zum zwölften Mal gab es in diesem Jahr damit doppelte Punkte für das Team, das seinen vierten Platz in der Konstrukteurwertung sogar ausgebaut hat.
(dpa)