Die deutsche WM-Historie im Zeitraffer

Leipzig – 1957 wurde erstmals eine Handball-Weltmeisterschaft der Frauen ausgetragen. Vom 1. bis 17. Dezember finden in Deutschland die 23. Titelkämpfe statt. Die deutsche WM-Historie im Zeitraffer:

1957: Nur sechs Nationen sind bei der Premiere in Jugoslawien dabei. Gespielt wird auf dem Kleinfeld nach Hallenregeln. Die DHB-Auswahl wird Vierter.

1965: Die erste WM in Deutschland – und die erste Medaille. Durch ein 11:10 im kleinen Finale gegen die CSSR holt die DHB-Auswahl Bronze.

1971: Bei der Endrunde in den Niederlanden feiert die DDR den ersten von insgesamt drei WM-Triumphen. Im Finale wird Jugoslawien mit 11:8 bezwungen. Die DHB-Auswahl kommt auf Rang fünf.

1975: Der zweite DDR-Titel. In der Finalrunde düpiert das Team mit 9:1 Punkten Gastgeber UdSSR (7:3), gegen den es im direkten Duell ein 10:10 gibt. Mit dabei: Die Eltern von Stefan Kretzschmar. Vater Peter führt als Trainer an der Seitenlinie Regie, Mutter Waltraud auf dem Parkett.

1978: Und wieder feiert die DDR-Auswahl. Dieses Mal entscheidet am Ende der Finalrunde das um vier Treffer bessere Torverhältnis gegenüber der punktgleichen Sowjetunion (beide 8:2) zugunsten des Titelverteidigers, der nach einer 12:14-Niederlage im direkten Duell Schützenhilfe durch die CSSR erhält.

1990: Das Kuriosum. Wenige Tage nach der deutschen Wiedervereinigung holt die DDR-Mannschaft bei ihrem letzten Auftritt Bronze – ausgerechnet gegen die DHB-Auswahl, die das Spiel um Platz 3 mit 19:25 verliert.

1993: Erstmals startet ein gesamtdeutsches Team. Trainer Lothar Doering führt die Mischung aus Ost und West bei der Endrunde in Norwegen sensationell zum Titel. Dank einer Gala beim 25:10 im entscheidenden Hauptrundenspiel gegen Österreich erreicht die DHB-Auswahl das Finale, wo der klare Favorit Dänemark mit 22:21 nach Verlängerung bezwungen wird. Der vorerst letzte deutsche Triumph.

1997: Deutschland ist zum zweiten Mal Gastgeber – und gewinnt Bronze. Der Titeltraum platzt im Halbfinale gegen Norwegen. Dafür entschädigt sich die DHB-Auswahl, in der nur noch drei Weltmeisterinnen von 1993 stehen, im kleinen Finale mit einem 27:25 gegen Russland.

2001: Der Tiefpunkt. Bei der Endrunde in Italien ist erstmals in der Geschichte keine deutsche Mannschaft dabei.

2007: Das Comeback. Angeführt von Rekord-Nationalspielerin Grit Jurack, die schon zehn Jahre zuvor dabei war, holt sich das deutsche Team WM-Bronze. Im Spiel um Platz 3 wird Rumänien nach einem Sieben-Tore-Rückstand zur Halbzeit noch mit 36:35 nach Verlängerung bezwungen. Zur Mannschaft gehören auch Torfrau Clara Woltering und Aufbauspielerin Anna Loerper, für die sich mit einem Medaillengewinn bei der Heim-WM 2017 der Kreis schließen würde.


(dpa)

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