Berlin – DHB-Vizepräsident Bob Hanning hat sich gegen die Kritik des ehemaligen Handball-Stars Stefan Kretzschmar am Abgang von Bundestrainer Dagur Sigurdsson gewehrt.
«In diesem Fall ist er kein adäquater Ansprechpartner», sagte Hanning im Interview des Magazins Focus online. Kretzschmar hatte kritisiert, dass der Deutsche Handballbund (DHB) nicht ausreichend um Sigurdsson gekämpft habe.
«Stefan Kretzschmar hat vor drei Jahren alles dafür getan, dass Dagur nicht Bundestrainer wird», sagte Hanning. «Schön, dass er jetzt im Nachhinein so für ihn kämpft.» Sigurdsson wird den DHB nach der WM in Frankreich verlassen, um künftig das Nationalteam Japans zu trainieren.
Dass von dem Turnier in Deutschland nur Livebilder per Internet-Stream zu sehen sind, hält Hanning auch für ein Versäumnis der Politik. «Wenn man in Deutschland wirklich gewollt hätte, hätte es Lösungen gegeben. Die wollte man aber nicht, um keinen Präzedenzfall zu schaffen», sagte er. Der DHB selbst könne mit Blick auf künftige Handball-Turniere aber «am allerwenigsten ändern. Das muss politisch gewünscht sein.» Hanning plädierte für eine Aufnahme in den Rundfunkstaatsvertrag, wo Handball-Großereignisse im Vergleich zum Fußball bisher nicht verankert sind.
(dpa)