DFL hofft auf klares Signal von Merkel und den Länderchefs

Berlin – Die Deutsche Fußball Liga wartet an diesem Donnerstag auf ein klares Signal. Die Konferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder könnte die Hoffnung auf einen Neustart der ersten und zweiten Liga zumindest mit Geisterspielen bestärken.

Die Chancen, dass der Ball womöglich Mitte oder Ende Mai in den leeren Stadien der Liga wieder rollt, stehen nicht schlecht. Nachdem das Bundesarbeitsministerium und die Sportministerkonferenz (SMK) das Konzept der DFL für die Austragung der restlichen neun Spieltage der Saison ohne Zuschauer überzeugend fanden, setzt die Liga nun auf die Zustimmung in der Runde mit Kanzlerin und Länderchefs.

Dass schon bei dieser Videoschalte eine Entscheidung fällt, ist alles andere als gewiss. Denn auch die Bundesliga ist abhängig von den Lockerungen, die die Politik nach dem Shutdown Stück für Stück ermöglicht. Die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer wollte sich am Mittwoch in Berlin nicht festlegen, ob über die Geisterspiele dann spätestens bei der für den 6. Mai geplanten Unterredung von Kanzlerin und Regierungschefs der Länder entschieden wird. «Für die Neubewertung ist das aktuelle Infektionsgeschehen entscheidend», betonte Demmer. Sie sagte, für die Profis gelten «die gleichen Infektionsschutzregeln wie für alle anderen auch».

Lobende Worte fand bereits Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge für die Politik. «Wenn wir den Ligabetrieb wieder aufnehmen, wäre das auch ein Zeichen Deutschlands an die Welt, dass unsere Politik sehr gut arbeitet. Ich habe in den letzten Tagen wahnsinnig viele Anrufe aus Italien, England und Spanien erhalten, die sich erkundigen, wie es möglich ist, dass wir überhaupt trainieren dürfen», sagte er in einem Interview dem «Münchner Merkur» und der «tz». Sollte es losgehen, sieht er die Liga von Spiel zu Spiel aber auch wieder vor neuen Bewährungsproben: «Natürlich muss der Fußball von Spiel zu Spiel den Beweis erbringen, dass wir mit den Vorgaben vorbildlich und diszipliniert vorgehen.

Mit Spannung blickt auch der organisierte Sport auf die Videoschalte, nach dem die Sportministerkonferenz bereits die Wiederaufnahme des Sportbetriebs, insbesondere in den Vereinen, «als dringend erforderlich» bezeichnet hatte. Demnach könne der Sport- und Trainingsbetrieb im Breiten- und Freizeitsport in einem ersten Schritt wieder erlaubt werden, wenn die Angebote an der «frischen Luft» im öffentlichen Raum oder auf öffentlichen oder privaten Freiluftsportanlagen stattfinden. Dazu gehörten die Einhaltung der Distanz- und Kontaktregeln sowie Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen, vor allem bei der gemeinsamen Nutzung von Sportgeräten, hieß es.


(dpa)

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