Frankfurt/Main – Der DFB und die DFL haben nach der Premieren-Saison des umstrittenen Video-Assistenten in der Bundesliga ein positives Fazit gezogen.
Die Fußball-Verbände sehen aber auch noch Optimierungsbedarf. So müssen die Akzeptanz des neuen Hilfsmittels und die Transparenz für die Fans in den Stadien verbessert werden, schreiben der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutschen Fußball Liga (DFL) einer gemeinsamen Mitteilung.
Nach der Testphase wird der Videobeweis ab der kommenden Saison offiziell in der höchsten deutschen Spielklasse zum Einsatz kommen. In der 2. Bundesliga werde der Assistent «offline» getestet, also ohne Auswirkungen auf den Spielbetrieb.
Durch den Video-Assistenten seien in der abgelaufenen Bundesliga-Spielzeit 64 Fehlentscheidungen verhindert worden. «Das ist ein sehr guter Wert», wird Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich zitiert. Es habe jedoch auch einige Situationen gegeben, «in denen am Ende trotz des Video-Assistenten nicht die korrekte Entscheidung stand. Daran werden wir weiter arbeiten.»
In den 306 Erstliga-Partien 2017/18 wurden insgesamt 1870 Situationen vom Video-Assistenten überprüft. Bei 1321 Szenen fand keine Kommunikation zwischen Schiedsrichter und Video-Assistent statt. 461 Situationen führten zu einem verbalen Austausch und der Bestätigung der jeweiligen Entscheidung des Unparteiischen. Bei 88 Eingriffen empfahl der Video-Assistent eine Entscheidungsumkehr. Durch diese 88 Eingriffe seien die 64 Fehlentscheidungen verhindert worden – in 13 Fällen blieben die Schiedsrichter bei ihrer Entscheidung, hinzu kamen elf fehlerhafte Eingriffe der Video-Assistenten. Wenn der Video-Assistent eingriff, nahm dies im Schnitt 57 Sekunden in Anspruch.
(dpa)