Düsseldorf – Präsidentschaftskandidatin Ute Groth hofft vor der Sitzung der DFB-Ethikkommission auf eine härtere Sanktionierung von Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies.
«Das ist mir mit drei Monaten selbstgewählter Auszeit zu wenig. Da muss ein deutliches Zeichen kommen, was Rassismus angeht, sonst werden wir das Thema nie los», sagte die 60-Jährige der Deutschen Presse-Agentur.
Die dreiköpfige DFB-Ethikkommission beschäftigt sich am Donnerstag mit den als rassistisch kritisierten Aussagen von Tönnies über Afrikaner. Der Ehrenrat des FC Schalke 04 hatte Tönnies im Einvernehmen mit dem Club-Chef eine Auszeit von drei Monaten verordnet. «Ich finde, das war ein sehr freundliches Urteil, das der Schalker Ehrenrat getroffen hat. Die Aussage von Tönnies muss Konsequenzen haben», forderte Groth.
Die DFB-Ethikkommission kann selbst kein Urteil fällen. Sie kann allerdings Anklage bei der Gerichtsbarkeit des Deutschen Fußball-Bundes erheben. Tönnies hatte sich bei einem öffentlichen Auftritt gegen Steuererhöhungen im Kampf gegen den Klimawandel gewandt. Stattdessen solle man lieber jährlich 20 Kraftwerke in Afrika finanzieren. «Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn’s dunkel ist, Kinder zu produzieren.»
Groth ist Vorsitzende des Breitensportvereins DJK TuSA 06 Düsseldorf. Sie kandidiert mit ihrer Initiativbewerbung um den Posten als DFB-Präsidentin, hat allerdings keine Unterstützung durch den Verband und somit keine Aussicht am 27. September beim DFB-Bundestag gewählt zu werden.
(dpa)