Pyeongchang – Eine Riesen-Sensation durch das deutsche Eishockey-Team und zwölfte Gold dank Bobpilotin Mariama Jamanka: Die traumhaften Olympischen Winterspiele gehen für das deutsche Team in Pyeongchang in vollem Tempo weiter.
Für eine kleines Wunder sorgten die Eishockey-Cracks, die Weltmeister Schweden mit 4:3 nach Verlängerung im Viertelfinale besiegten und nach der ersten Medaille seit 1976 greifen.
Edelmetall, und zwar in Gold hat sich bereits Jamanka gesichert. Die 27-Jährige siegte im Zweierbob vor den USA. Deutschland bleibt im Medaillenspiegel mit nun zwölf Mal Gold, sieben Mal Silber und fünf Mal Bronze Zweiter hinter Norwegen, das im Langlauf-Teamsprint der Herren und in der Teamverfolgung der Eisschnellläufer seine Olympiasiege Nummer 12 und 13 holte.
Die USA feierte am zwölften Wettkampftag einen Erfolg durch die Langlauf-Teamsprinterinnen. Den erhofften Triumph von US-Skistar Lindsey Vonn im Abfahrtslauf gab es aber nicht. Es reichte nur zu Bronze. Stattdessen siegte die Italienerin Sofia Goggia vor der Norwegerin Ragnhild Mowinckel. Im Skicross sicherte sich der Kanadier Brady Leman Gold. Überraschend verpassten die erfolgsverwöhnten Niederländer im Eisschnelllauf auch in der Teamverfolgung der Damen den Sieg, stattdessen siegte Japan im Finale. Bronze ging an die USA, Deutschland wurde Sechster.
Das Highlight des Tages war aber der Eishockey-Triumph. Kölns Christian Ehrhoff (14. Minute), Marcel Noebels (15.), Dominik Kahun (49.) und Patrick Reimer (62.) machten in der Overtime mit ihren Treffern die Sensation perfekt. Im Halbfinale wartet nun Olympiasieger Kanada, der gegen Finnland 1:0 gewann. Im zweiten Vorschlussrundenduell stehen sich Tschechien und das Team der Olympischen Athleten aus Russland gegenüber. Die Tschechen setzten sich im Viertelfinale gegen die USA mit 3:2 (1:1, 1:1, 0:0) nach Penaltyschießen durch. Die Russen besiegten Norwegen mit 6:1 (3:0, 2:1, 1:0).
Bob-Ass Jamanka lag im letzten Lauf mit Anschieberin Lisa-Marie Buckwitz lange auf Platz zwei, erst auf den letzten Metern erreichte sie noch die Bestzeit vor Weltmeisterin Elana Meyers Taylor. Bronze ging an die zweimalige Olympiasiegerin Kaillie Humphries aus Kanada.
Im Ski-Langlauf hat die Norwegerin Marit Björgen den achten Olympiasieg und damit die Krönung zum erfolgreichsten Teilnehmer in der Geschichte der Winterspiele vorerst verpasst. Zusammen mit Maiken Caspersen Falla reichte es im Teamsprint nur zu Bronze hinter dem US-Duo Kikkan Randall und Jessica Diggins und den Schwedinnen Charlotte Kalla und Stina Nilsson. Dafür triumphierte Norwegen durch Johannes Kläbo und Martin Johnsrud Sundby vor den Olympischen Athleten aus Russland und Frankreich. Für die deutsche Damen-Kombination Nicole Fessel und Sandra Ringwald reichte es wie bei den Männern für Sebastian Eisenlauer und Thomas Bing im Finale nur zum zehnten und letzten Platz.
Das wohl letzte olympische Rennen ihrer Karriere beendete Skirennfahrerin Viktoria Rebensburg in der Abfahrt auf Platz neun. Als zweite deutsche Starterin erreichte Kira Weidle einen ordentlichen elften Platz. Damit wartet das deutsche Alpin-Team in Südkorea weiter auf das erste Edelmetall.
Im Skicross siegte der Kanadier Leman im Finale vor dem Schweizer Marc Bischofsberger und dem Russen Sergej Ridzik. Paul Eckert, Tim Hronek und Florian Wilmsmann schieden jeweils in der ersten K.o.-Runde aus. Drei Fahrer stürzten schwer und mussten von Sanitätern von der Strecke gebracht werden.
Die dreimalige deutsche Eiskunstlauf-Meisterin Nicole Schott aus Essen erreichte mit einer fehlerfreien Kurzkür als 14. sicher das Kür-Finale am Freitag. In Führung ging die 15 Jahre alte Europameisterin Alina Sagitowa vor ihrer drei Jahre älteren Moskauer Trainingskollegin Jewgenija Medwedjewa und Kaetlyn Osmond aus Kanada.
(dpa)