Posen – Dem Gegenwind getrotzt und die Angriffe der Konkurrenz abgewehrt: Der Deutschland-Achter hat drei Wochen nach dem Gewinn des EM-Titels beim Weltcup in Posen einen ungefährdeten Sieg vor Olympiasieger Großbritannien und Kanada gefeiert.
Seit zweieinhalb Jahren ist die Mannschaft um Schlagmann Hannes Ocik (Schwerin) in Finalrennen ungeschlagen. «Das war ein sehr anspruchsvoller Endlauf mit einer sehr ordentlichen Leistung», sagte Ocik nach dem ungewohnt langen 2000-Meter-Rennen in Polen.
Der deutsche Achter holte die anfangs in Führung liegenden Kanadier nach etwa 600 Metern ein und erarbeitete sich seinerseits eine Bootslänge Vorsprung. Im Ziel lag das deutsche Flaggschiff zwei Sekunden vorn. Entsprechend zufrieden war auch Steuermann Martin Sauer: «Das war ein sehr gutes Ergebnis. Wir sind für die Arbeit der letzten Wochen belohnt worden.»
Nicht an den Erfolg bei der Europameisterschaft anknüpfen konnte hingegen Oliver Zeidler im Einer. Der 22 Jahre alte Ingolstädter wurde beim Sieg des Dänen Sverri Nielsen nur Fünfter, zeigte sich aber unbeeindruckt. «Ich bin nicht enttäuscht, weil ich nicht unbedingt auf den Weltcup hingearbeitet habe. Das Finale war so, wie ich mich gefühlt habe», sagte Zeidler.
Wie der Achter sind auch Jason Osborne (Mainz) und Johannes Rommelmann (Krefeld) auf Kurs: Die Europameister im Leichtgewichts-Doppelzweier siegten erneut vor Italien. «Der Erfolg tut gut, das Ziel ist aber die Olympia-Qualifikation bei der WM», sagte Osborne. Dagegen musste sich der Frauen-Doppelvierer mit Schlagfrau Frieda Hämmerling (Kiel) diesmal mit dem dritten Platz hinter China und Gastgeber Polen zufrieden geben.
Ebenfalls Rang drei ging an den Doppelzweier mit Stephan Krüger (Frankfurt/Main) und Tim Ole Naske (Hamburg), die hinter der Schweiz und Großbritannien ins Ziel kamen. «Mit diesen vier Medaillen sind wir am unteren Rand der Erwartungen gelandet», bilanzierte der leitende Bundestrainer Ralf Holtmeyer auch angesichts von insgesamt nur sieben Finalteilnahmen in den olympischen Bootsklassen.
(dpa)