Düsseldorf – Dämpfer für Deutschlands Handballer: Im ersten Auftritt nach der Heim-WM hat die DHB-Auswahl im Länderspiel gegen die Schweiz eine 27:29 (10:9)-Niederlage kassiert.
Vor 11.593 Fans im ausverkauften Düsseldorfer ISS Dome war Franz Semper mit vier Toren bester Werfer für das ersatzgeschwächte Team von Bundestrainer Christian Prokop, der gleich auf sieben WM-Akteure verzichten musste. Im 72. Duell mit den Eidgenossen war es erst die siebte Niederlage für die DHB-Auswahl, für die es Mitte April in den beiden EM-Qualifikationsspielen gegen Polen wieder ernst wird.
42 Tage nach dem unglücklich verlorenen Spiel um WM-Bronze gegen Frankreich fehlten Prokop einige Topspieler wie Kapitän Uwe Gensheimer oder Rückraum-Ass Fabian Wiede. Das wirkte sich von Beginn an auf das deutsche Spiel aus, dem es an Struktur fehlte.
Verlass war immerhin auf Torwart Andreas Wolff, der wie seine Kieler Teamkollegen Patrick Wiencek und Hendrik Pekeler erst am Freitag zur Mannschaft gestoßen war. Der 28-Jährige gab dem jungen Team mit vier Länderspiel-Neulingen mit zahlreichen Paraden den nötigen Rückhalt und glänzte nach einer Viertelstunde sogar als Torschütze zum 5:2.
Seine Vorderleute konnten daraus aber kaum Kapital schlagen. Aus dem Rückraum kam zu wenig Druck, die Außen waren kaum im Spiel, und im Abschluss fehlte die Präzision. Dies ermöglichte den Gästen einen 4:0-Lauf vom 5:7 (20.) zum 9:7 (24.), was Prokop zu einer Auszeit veranlasste. Danach straffte sich das DHB-Team wieder und nahm eine knappe Führung in die Pause mit.
Nach dem Wechsel kam Torwart Christopher Rudeck vom Bundesliga-Aufsteiger Bergischer HC zu seinem Länderspieldebüt, das für ihn mit vier Gegentoren in Serie zum 10:13 (36.) schlecht begann. Doch der 24-Jährige ließ sich davon genauso wenig beeindrucken wie seine Mitspieler. Beim 15:15 (40.) war der Gleichstand wiederhergestellt.
Doch Mitte der zweiten Halbzeit nahmen die Fehler im deutschen Spiel wieder zu. Die Eidgenossen um ihren Star-Regisseur Andy Schmid vom deutschen Pokalsieger Rhein-Neckar Löwen zogen erneut davon und ließen sich den Vorsprung dieses Mal nicht mehr nehmen.
(dpa)