Deutsche Handballer krönen Jubiläum mit Sieg gegen Spanien

Berlin – Im neuen Outfit haben sich Deutschlands Handballer auch sportlich von ihrer besten Seite gezeigt und das Jubiläum «100 Jahre Handball» mit einem starken Länderspiel-Auftritt gegen Spanien gekrönt.

Der Europameister feierte in Berlin einen 28:24 (16:9)-Sieg und nahm damit erfolgreich Revanche für die 24:26-Niederlage am Vortag. Aus einem starken Team stachen der überragende Torwart Silvio Heinevetter und der treffsichere Kapitän Uwe Gensheimer (8 Tore) noch heraus.

Während draußen Sturm «Herwart» tobte, fegten die Bad Boys in der ersten Halbzeit förmlich über den Vize-Europameister hinweg. Vom Start weg machten die Hausherren klar, dass sie sich von den Spaniern nicht noch einmal wie am Samstag in Magdeburg überrumpeln lassen wollten.

Dank einer aggressiven Abwehr und eines prächtig aufgelegten Keepers Silvio Heinevetter, der insgesamt 16 Bälle parierte, erarbeitete sich der Europameister beim 8:4 (14.) erstmals einen Vier-Tore-Vorsprung.

Anders als am Vortag agierten die Bad Boys auch im Angriff zielstrebiger. Selbst als Bundestrainer Christian Prokop nach gut 20 Minuten das komplette Rückraum-Trio auswechselte, kam kein Bruch ins Spiel. Auch die offensive 5:1-Deckung, zu der die Spanier gegen Ende der ersten Halbzeit übergingen, stellte die Hausherren dieses Mal nicht vor größere Probleme.

Erst eine Schwächephase nach der Pause, als der deutschen Mannschaft sieben Minuten lang kein Tor gelang, ließ die Iberer auf vier Treffer (12:16) herankommen. Die Prokop-Truppe straffte sich danach zwar wieder, vergab nun aber zu viele Chancen. In dieser Phase war es einzig Heinevetter zu verdanken, dass der Vorsprung nicht verspielt wurde.

In der Schlussphase zogen die Gastgeber noch einmal an und ließen sich auch durch eine Rote Karte für Kreisläufer Jannik Kohlbacher (48.) nicht beirren. Hendrik Pekeler (5) und der letztjährige Bundesliga-Torschützenkönig Philipp Weber (3) sorgten für den nötigen Druck im Angriff. Erst in den letzten drei Minuten ließ der Europameister die Zügel im Gefühl des sicheren Sieges wieder schleifen.

Am Samstag hatte die DHB-Auswahl die erste Kraftprobe trotz eines starken Andreas Wolff im Tor noch verpatzt. «Wir wollten natürlich gewinnen. Aber wir haben heute einfach nicht die Topleistung gebracht, die es gegen Spanien braucht», sagte Prokop danach. Und Gensheimer stellte enttäuscht fest: «Wir haben es überraschenderweise nicht geschafft, Lösungen zu finden. Das können wir eigentlich viel besser.» Den Beweis erbrachte der Europameister 24 Stunden später.


(dpa)

(dpa)