Novi Sad – Auf dem Weg zur WM 2019 in China haben die deutschen Basketballer im sechsten Qualifikationsspiel den sechsten Sieg gefeiert. Die Auswahl von Bundestrainer Henrik Rödl gewann beim favorisierten Olympiazweiten Serbien mit 88:81 (35:41).
Die Deutschen sicherten sich damit in der abschließenden Begegnung der ersten Phase den Gruppensieg. Erfolgreichster deutscher Werfer in einem dramatischen Match in Novi Sad war NBA-Jungstar Dennis Schröder von den Atlanta Hawks, der auf 21 Punkte kam und wie schon beim Sieg zuvor gegen Österreich (85:63) Topscorer des DBB-Teams wurde.
«Das ist ein großer Sieg für uns. Serbien ist eine der größten Basketball-Nationen der Welt, man schlägt sie nicht so oft», sagte Rödl: «Ich bin extrem stolz, das war eine ganz tolle Leistung meiner Mannschaft. Für uns ist das ein sehr großer Schritt in die richtige Richtung.» Center Maik Zirbes ergänzte: «Wir sind sehr froh, dieses Spiel gewonnen zu haben, es war sehr physisch.»
Deutschland hielt in der Gruppe G das zweitplatzierte Serbien mit dem ehemaligen Bayern-Coach Sasa Djordjevic auf Abstand, die Punkte aus den erkämpften Siegen nimmt die Mannschaft nun in die Hauptrunde mit und hat beste Chancen auf die erste WM-Teilnahme seit 2010. In der zweiten Qualifikations-Phase werden ab September vier Sechsergruppen gebildet. Ein weiterer Gegner wird Griechenland sein. Die ersten Drei jeder Gruppe dürfen an der Weltmeisterschaft vom 31. August bis 15. September 2019 teilnehmen.
Die Serben erwischten den besseren Start (7:0), während die Gäste Zeit brauchten, um in Fahrt zu kommen. Das Hinspiel im Februar hatte Deutschland gegen den Favoriten überraschend gewonnen (79:74). Nach dem ersten Viertel am Montag lag die DBB-Auswahl mit 21:23 hinten.
«Wir müssen in der Verteidigung einen Schritt nach vorne machen», hatte Schröder vor Spielbeginn gefordert. Das gelang aufgrund von individuellen Fehlern oft nur bedingt, vor allem Serbiens 2,22 Meter große Center Boban Marjanović vom NBA-Club Los Angeles Clippers stellte Deutschland vor große Probleme. Viele Profis aus der besten Liga der Welt waren beim Gastgeber allerdings gar nicht dabei.
«Kommt mal rein jetzt ins Spiel», schimpfte Rödl in einer Auszeit im zweiten Viertel. Zuvor hatte seine Mannschaft minutenlang keine Punkte erzielt, kam bis zur Halbzeit aber bis auf sechs Punkte heran.
Nach dem Seitenwechsel versuchten die deutschen NBA-Profis Schröder und Maximilian Kleber (Dallas Mavericks) immer wieder, den Rückstand zu verkürzen. Vor dem Schlussviertel führten die treffsichereren Serben noch mit vier Punkten. Nach einem Dreipunktewurf von Kleber lagen die Gäste acht Minuten vor Schluss erstmals vorn (63:62). In der hochdramatischen Schlussphase behielten die Deutschen die Nerven und konnten sich sogar noch absetzen.
(dpa)